20.06.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 06:35 Putin erwartet 20.000 Gäste aus 140 Ländern bei seiner Rede zur Weltlage +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wird heute beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vor großem Publikum seine Sicht auf die politische und wirtschaftliche Weltlage erläutern. Die Rede des Kremlchefs in seiner Heimatstadt und eine Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen werden jedes Jahr als Höhepunkt des Forums inszeniert. Dieses Mal dürften der Krieg zwischen Israel und dem Iran sowie der Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, im Mittelpunkt stehen. Die Moskauer Führung nutzt die Konferenz mit 20.000 Gästen aus 140 Ländern, um sich der Welt in einem guten Licht zu präsentieren und der vom Westen angestrebten internationalen Isolation zu trotzen.
+++ 06:14 Massive Drohnenangriffe auf Odessa fordern mehrere Verletzte +++
Der Kreml attackiert zivile Ziele in Odessa. Laut dem ukrainischen Katastrophenschutz wurden bei Angriffen auf sieben Wohnhäuser und weitere Gebäude in der Nacht 13 Personen verletzt. Weitere sechs Menschen mussten evakuiert werden. Ein Hochhaus stand über mehrere Etagen hinweg in Brand. Ein kleineres Wohngebäude stürzte teilweise ein. Die Rettungskräfte befürchten weitere Verletzte oder Tote unter den Trümmern. „Der Feind hat Odessa erneut massiv mit Drohnen angegriffen“, sagt der Leiter der unabhängigen Wahlkommission der Oblast Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram. „Trotz der aktiven Arbeit der Luftabwehrkräfte kommt es zu Schäden an der zivilen Infrastruktur, insbesondere an Wohngebäuden, dem Gebäude einer Hochschule, einer Gaspipeline und Autos.“
+++ 05:43 Mandat überschritten: Selenskyj spricht Putin die Legitimität ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kontert Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der ihm zuletzt in St. Petersburg erneut die Legitimität als Staatsoberhaupt abgesprochen hatte. In einer Videobotschaft sagt Selenskyj: „Ich bin bereit, mich in jedem Format mit denjenigen zu treffen, die (…) entsprechende Autorität haben, einschließlich Putin, auch wenn er sein verfassungsmäßiges Mandat um mindestens drei Amtszeiten überschritten hat.“
+++ 04:48 Brüssel will Ukraine ins EU-Roaming einladen +++
Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, dass die Ukraine ab dem 1. Januar 2026 dem Mobilfunk-Roaming-Raum der Europäischen Union beitritt. Damit könnten ukrainische Nutzer in den 27 Ländern der Union ohne zusätzliche Kosten telefonieren, SMS verschicken und mobile Daten nutzen. „Wir möchten, dass die ukrainischen Bürger mit ihren Lieben in der gesamten EU und auch in ihrem Heimatland in Verbindung bleiben. Deshalb schlagen wir vor, dass die Ukraine unserer Roaming-Familie beitritt“, sagt die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, laut einer Erklärung.
+++ 03:53 Linke und AfD fordern Merz zu Gespräch mit Putin auf +++
Nach dem Gesprächsangebot von Kremlchef Wladimir Putin fordern Politiker von Linken und AfD Bundeskanzler Friedrich Merz auf, den Kontakt zum Kremlchef zu suchen. Linken-Fraktionschef Sören Pellmann hält ein solches Gespräch für einen „Anfang“. „Die Bundesregierung hat viel zu lange viel zu wenig Diplomatie versucht“, sagt er den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, dieses Sterben zu beenden, dann sehe ich uns in der Pflicht, uns darauf einzulassen und den Versuch zu starten.“ Der außenpolitische Sprecher der AfD, Markus Frohnmaier fordert, der Kanzler solle das Angebot „sachlich und verantwortungsvoll“ prüfen. „Wenn Präsident Putin öffentlich seine Gesprächsbereitschaft signalisiert, sollte das nicht ignoriert, sondern als möglicher diplomatischer Ansatzpunkt genutzt werden“, so Frohnmaier.
+++ 02:45 Klingbeil: Keine Wehrpflicht, aber Verpflichtung +++
Vizekanzler Lars Klingbeil schließt eine Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland zwar aus, will aber die Voraussetzungen für ein verpflichtendes Einziehen schaffen. Der Koalitionsvertrag setze auf Freiwilligkeit, „wir müssen aber jetzt schon die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch verpflichtend eingezogen werden könnte“, sagt Klingbeil der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Aber es wird keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben, bei der alle jungen Männer eines Jahrgangs eingezogen werden“, sagt der SPD-Chef.
+++ 01:45 Automobilindustrie will bei Aufrüstung helfen +++
Die deutsche Automobilindustrie bietet Hilfe bei der milliardenschweren Aufrüstung in Europa an. „Unsere Industrie wird helfen, wo wir das können – das ist allerdings kein alternatives Geschäftsmodell“, sagt die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller den Funke-Zeitungen. Neben dem Kerngeschäft Autobau „wird es immer Veränderung von Wertschöpfung geben. Während der Pandemie haben wir zum Beispiel Beatmungsschläuche gemacht. Da ist also eine hohe industrielle Kompetenz, die wir sicherlich auch für andere Branchen einsetzen können und werden“, erklärt Müller weiter. Zuletzt hatte unter anderem Volkswagen-Chef Oliver Blume betont, dass sein Konzern auch für Militäraufgaben bereitsteht.
+++ 00:46 Ukrainerin bei iranischem Raketenangriff auf Israel getötet +++
Eine Ukrainerin ist bei einem iranischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude in Bat Jam nahe der israelischen Metropole Tel Aviv getötet worden. Die 31-Jährige sei für die Behandlung ihrer an Leukämie erkrankten achtjährigen Tochter in Israel gewesen und gemeinsam mit dem Kind und seiner Großmutter bei dem Angriff am vergangenen Sonntag ums Leben gekommen, erklären israelische Behörden am Abend.
+++ 23:28 Kiew verlangt Maßnahmen gegen Achse Russland, Iran und Nordkorea +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert gemeinsames internationales Vorgehen gegen die Achse aus Russland, dem Iran und Nordkorea. „Jetzt versucht Russland, das iranische Atomprogramm zu retten – anders kann man die öffentlichen Signale und die nicht-öffentlichen Aktivitäten nicht deuten“, sagt Selenskyj in Kiew. Immer, wenn ein Partner Russlands unter Druck gerate, versuche Moskau zu intervenieren. Es müsse verhindert werden, dass solch aggressive Staaten sich zusammenschließen. „Wenn iranische Shahed-Drohnen – jetzt deutlich aufgerüstet – und ballistische Raketen aus Nordkorea – ebenfalls aufgerüstet – unsere Menschen in der Ukraine töten, ist das ein deutliches Zeichen, dass globale Solidarität und globaler Druck nicht ausreichen“, sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. „Wir müssen die Sanktionen deutlich verschärfen.“
+++ 22:16 Selenskyj ernennt neuen Heereskommandeur +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ernennt den Brigadegeneral Hennadij Schapowalow zum neuen Kommandeur der Bodentruppen. Schapowalow war nach Angaben des Portals „Kyiv Independent“ zuletzt Verbindungsoffizier in dem Nato-Stab in Wiesbaden, der Militärhilfe für die Ukraine koordiniert. Die Umbesetzung im Heer wurde notwendig, nachdem der bisherige Kommandeur Mychajlo Drapatyj Anfang Juni um Entlassung gebeten hatte. Er übernahm die Verantwortung für den Tod von zwölf Soldaten. Sie waren bei einem russischen Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben gekommen.
+++ 21:48 UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Ukraine-Krieg +++
Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Freitagabend mit dem Krieg in der Ukraine. Es werde eine Dringlichkeitssitzung auf Anfrage der Ukraine einberufen, sagt der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha. Er spricht von einer Reaktion auf „Russlands jüngste Welle des Terrors und der brutalen Angriffe auf die Ukraine“. Bei massiven Luftangriffen auf Kiew waren laut Behördenangaben mindestens 28 Menschen getötet und mehr als 140 weitere verletzt worden. Sybiha fährt fort: „Wir fordern klare Signale, dass der Druck auf den Angreifer erhöht und die Ukraine gestärkt werden muss, einschließlich zusätzlicher Luftabwehrkapazitäten“.
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