Die Dönerpreise in dieser Stadt sind seit längerem Gegenstand teils hitziger Diskussionen. Bekam man in den Nuller Jahren Jahren noch ein belegtes Fladenbrot-Dreieck mit Fleisch und einmal „mit alles“ für 2,80 Euro, so haben sich die Preise in Berlin für das beliebte Fast-Food seit dem oft mehr als verdreifacht. Auch Döner für zehn Euro gingen in Berlin schon über den Tresen.

Stabil beliebt

Dabei wird oft außer acht gelassen, dass der Döner auch nur den Anforderungen des Marktes folgt und früher wohl eher ein bisschen zu günstig verkauft wurde.

Gammelfleisch-Affären und mangelnde Hygiene haben das Fast Food, das ursprünglich eine Erfindung türkischer Migranten ist zeitweilig in Verruf gebracht, doch auf Dauer kann nichts dem Döner etwas anhaben, zu gut schmeckt er Berlinern und Besuchern der Hauptstadt. Oder etwas nicht?

Unter den mehr als 1000 Geschäften in Berlin hat die britische Tageszeitung Financial Times unlängst fünf Restaurants auserkoren, die aus unterschiedlichen Gründen einen Besuch wert sind. Neben zwei der Touri-Hotspots schlechthin, wenn es um den leckeren Imbiss geht, hat sich der Redakteur auch einige Läden ausgesucht, die nicht in jedem Reiseführer zu finden sind. Ein Mix aus Schlangestehen und Geheimtipp für einen kurzen Urlaub in der Hauptstadt. Für Berlinerinnen und Berliner dürfte allerdings wenig Neues dabei sein. Wichtig ist hier ohnehin, dass der Dönerpreis stabil bleibt.

Nun veröffentlichte die FAZ einen Gastro-Tipp, der in Berlin wohl für Aufregung sorgen dürfte: Einen Döner für rund 15 Euro wird in der Stadt am Main angeboten, der Imbiss heißt „Biodöner by Monsterfit“ und lässt indes schon im Namen erahnen, warum das belegte Fladenbrot so exorbitant teuer ist, besonders macht ihn wohl das Dry-Aged Steakfleisch, für das die Frankfurter trotz des Preises Schlange stehen und sich auch auf Youtube mit Lobeshymnen überschlagen.

In Berlin wäre der Preis sicherlich ein Thema. Zukunftsmusik wäre er aber wohl nicht, denn ein knapperes Angebot an Rindfleisch schlägt in Deutschlands Fast-Food-Branche durch: Sowohl Döner als auch Burger sind in den vergangenen drei Jahren sehr viel teurer geworden. Die Preise für Kalb- und Rindfleisch schießen in die Höhe, weil die Nachfrage nach Schlachttieren höher ist als das Angebot. Nach Daten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind die Erzeugerpreise alleine in diesem Jahr bei Kuh- und Jungbullenfleisch jeweils um etwa 15 bis 20 Prozent gestiegen.

Wer also noch einen günstige Döner verschlingen möchte, sollte sich eventuell auch in Berlin beeilen, denn die Preise steigen nicht nur für Bio-Döner.