Vom Sterne-Regen auf Spitzenrestaurants in Deutschland können nur wenige Küchenchefs in Nordrhein-Westfalen profitieren. Auf vier Aufsteiger kommen zehn Ab- oder Aussteiger. Richtig gelesen: Gleich zehn Gourmet-Tempel in NRW verloren ihren Michelin-Stern, nur vier kamen neu hinzu. Der Trend hält damit an: 2023 hatten noch 56 Restaurants in NRW einen oder zwei Sterne.

Dass die Inspektoren in NRW besonders streng sind, schloss die Sprecherin des „Guide Michelin“ aus: „Unsere Inspektorinnen und Inspektoren testen weltweit nach den gleichen Standards. Es gibt auch keine, die ausschließlich in NRW tätig sind“, versicherte Alexandra Beck-Berge. Dabei fällt aber auf: Deutschlandweit gesehen wächst die Zahl der Sterne-Restaurants.

Spitzen-Trio unverändert

An der Spitze blieb in Nordrhein-Westfalen dagegen alles unverändert: Mit jeweils zwei „Michelin“-Sternen überzeugten das „Vendôme“ in Bergisch Gladbach, das „Ox & Klee“ in Köln und das „Coeur D’Artichaut“ in Münster die Testesser. Ein Restaurant der Weltspitze mit drei Sternen sucht man in NRW seit 2022 vergebens. Damals musste das „Vendôme“ im Schloss Bensberg den zuvor lange geführten dritten Stern abgeben.

43 NRW-Restaurants mit einem Stern

43 Restaurants in Nordrhein-Westfalen bekamen immerhin einen Stern, darunter sind vier neue oder Rückkehrer in den Sterne-Himmel: „Chefs Atelier“ in Essen, das „Schwarzgold“ in Dortmund sowie „La Vie“ und der „Setzkasten“ in Düsseldorf. Köln und Düsseldorf haben jeweils neun Sterne-Tempel, gefolgt von Essen mit drei.

Von den drei prominenten TV-Köchen in NRW behielten zwei ihren Stern: Die Restaurants „Goldener Anker“ von Björn Freitag und „Rosin“ von Frank Rosin (beide in Dorsten) verteidigten ihre Sterne. Die „Schote“ von TV-Starkoch Nelson Müller verlor ihn dagegen zunächst. Müller war zum Jahreswechsel mit seinem Restaurant von Essen nach Bergisch Gladbach gezogen.

Umzüge und Schließungen

Gleich zehn Restaurants in NRW wurde der Stern gestrichen: neben der „Schote“ auch „Jan Diekjobst“ in Detmold, dem „Grammons“ in Dortmund, „Le Flair“ und „Pink Pepper“ in Düsseldorf, „Bembergs Häuschen“ in Euskirchen, „Clostermanns Le Gourmet“ in Niederkassel sowie „Astrein“, „Neobiota“ und „Maibeck“ in Köln.

Das „Neobiota“ war innerhalb Kölns umgezogen. Das „Astrein“ hatte dagegen im Januar dicht gemacht. Auch „Bembergs Häuschen“ schloss seine Türen dauerhaft. Das „Grammons“ in Dortmund ist schon seit einem Jahr geschlossen.