Zoo in Stuttgart: Tierschützer demonstrieren vor Wilhelma: „Zoos töten gesunde Tiere“ Der Tiger ist kein Entertainer: Peta-Aktivisten am Samstag in Stuttgart. Foto: StZN/Christoph Müller

Aktivistinnen und Aktivisten haben die aus ihrer Sicht unhaltbaren Zustände in der Stuttgarter Wilhelma angeprangert.

Aktivistinnen und Aktivisten von Peta haben am Samstagmittag vor der Wilhelma in Stuttgart demonstriert. Unter dem Motto „Artgerecht ist nur die Freiheit“ versammelten sich rund ein Dutzend Mitglieder des sogenannten Street-Teams in der Nähe des Haupteingangs, und taten dort ihren Unmut über die aus ihrer Sicht unhaltbaren Zustände in dem Zoo kund.

Einige der Demonstranten trugen Tiermasken, auf Schildern waren Botschaften wie „Zoos töten gesunde Tiere“ zu lesen. Peta hatte nach eigenen Angaben im Juli und Oktober vergangen Jahres „eine umfangreiche Recherche“ angestrengt, bei der „unter anderem zahlreiche Verhaltensstörungen bei verschiedenen Tierarten in der Stuttgarter Einrichtung dokumentiert“ wurden, hieß es vorab.

Das sogenannte Street-Team von Peta vor der Wilhelma. Foto: StZN/Christoph Müller

Peta erhalte seit Jahren „immer wieder Whistleblower-Berichte von eklatanten Missständen in der Wilhelma in Stuttgart“, schreibt die Tierschutzorganisation. Unter anderem hätten Tierschützer im vergangenen Jahr „gestresste Reptilien, die gegen die Glaswände ihrer Gefängnisse laufen oder Menschenaffen, die sich aus Frustration die Haare ausreißen und ihren eigenen Kot verzehren“, beobachtet.

Weiterhin kritisierten die Aktivisten den Zustand der Elefanten in Stuttgart und die flugunfähig gemachten Flamingos. Peta hat nach eigenen Angaben im Januar 2025 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Wilhelma erstattet.

Peta: Zoos bedeuten Tierleid

Peta stellt die Maximalforderung, dass die Haltung von Wildtieren in deutschen Zoos zeitnah auslaufen müsse. „Kein noch so großes oder für die Besucher optisch ansprechendes Zoogehege kann die Bedürfnisse der Tiere auch nur annähernd erfüllen“, teilt die Organisation mit. Was Besucher zu sehen bekäme, erfülle auch keinen Bildungsauftrag.

Auch mit Artenschutz hat das Einsperren von Tieren in Zoos aus Sicht der Tierschützer nichts zu tun. „Auswilderungen finden bei den allermeisten Tierarten nicht statt“, heißt es.

Die Wilhelma ließ eine Anfrage zu den Vorwürfen und der Frage, wie sie aus ihrer Sicht für Tierwohl sorge, zunächst unbeantwortet.