Galerie mit 47 Bildern: Heaven Shall Burn – Summer Breeze Open Air 2024
HEAVEN SHALL BURN sind Deutschlands größte Metalcore-Band und haben mit „Übermacht“ auf „Of Truth & Sacrifice“ einen Song geschrieben, der ihre Livepräsenz in einem Wort zusammenfasst. Fünf Jahre ohne neues Album sind eine lange Zeit – der genannte Vorgänger erschien zu Beginn der Pandemie und erlebte sein Livedebüt erst zwei Jahre später. Dass mit „Heimat“ ein aufsehenerregender Titel die neue Platte der Thüringer ziert, ist kalkuliertes Statement. Ebenso der Tour-Stopp in Themar, wo 2017 das Nazi-Festival „Rock gegen Überfremdung“ stattfand. Ist das neue Album also noch bissiger und politischer als bisher?
HEAVEN SHALL BURN über die Heimat
Dass mit „Heimat“ nicht die Vereinnahmung des Begriffs durch rechtsextreme Strömungen – in Thüringen besonders präsent – gemeint ist, dürfte jedem Fan der Truppe klar sein. Gitarrist und Gründungsmitglied Maik Weichert erklärt:
„Mit dem Titel ‚Heimat‘ wollen wir ganz bewusst dieses Stirnrunzeln erzeugen, das sich bei Leuten wie uns automatisch bei diesem Begriff einstellt. Heimat ist eigentlich ein wunderschönes Wort, was es umso schlimmer macht, dass es bei mir dieses Halskratzen erzeugt, weil der Begriff so wahnsinnig oft instrumentalisiert und als Kampfbegriff verwendet wird.“
Gemeint ist auch die musikalische Heimat, die HEAVEN SHALL BURN seit 1995 (damals noch als B4 THE FALL und später CONSENSE) für alle Mitglieder bedeutet.
Merkt man der Musik die Brandthemen an?
Dass stramme Faschos bei HEAVEN SHALL BURN keine Heimat finden, ist bekannt. Doch funktioniert „Heimat“ auch ohne politischen Kontext? Ja – und zwar hervorragend. Im Kern ist „Heimat“ ein kraftvolles Album zwischen Metalcore und Melodic Death Metal, das viele Highlights bietet.
Der Opener „War Is The Father Of All“ liefert mit Orchesterklängen und schleppenden Riffs schwere Kost zwischen BOLT THROWER und FLESHGOD APOCALYPSE. „Confounder“ überzeugt mit starken Gitarrenleads, zu denen Marcus Bischoffs Stimme einen räudigen Kontrast bildet. Ähnlich intensiv: „A Whisper From Above“.
Für KILLSWITCH-ENGAGE-Fans gibt’s mit dem „Numbered Days“-Cover ein besonderes Schmankerl: Der Klassiker vom Album „Alive Or Just Breathing“ bekommt nicht nur eine HSB-Frischzellenkur, sondern glänzt mit Originalsänger Jesse Leach als Featuregast. Einmal mehr beweisen die Jungs ihr Gespür für starke Coverversionen.
„Heimat“ ist typisch HEAVEN SHALL BURN – verdammt stark
Mit ihrem zehnten Album bündeln HEAVEN SHALL BURN all ihre Trademarks zu einem wuchtigen Gesamtwerk, das kaum Wünsche offenlässt. Gleichzeitig setzen die Thüringer wichtige Zeichen. Gemeinsam mit ihren Freunden von CALIBAN untermauern sie: Deutschlands Metalcore-Speerspitze bleibt fest in ihrer Hand. „Split Program 3“ wann?