Berlin – Als ihre Karriere als Kripo-Beamtin im Sporttest an 14 Sekunden zu scheitern drohte, soll Marlene G. (28) dem Polizisten an der Stoppuhr ein unmoralisches Angebot gemacht haben: Sex oder lecker essen gehen!
Nun steht die Frau vor dem Amtsgericht Tiergarten. Die Möchtegern-Ordnungshüterin ist wegen versuchter Bestechung auf der Anklagebank gelandet.
20. Oktober 2022, Sporttest für Polizei-Bewerber in Ruhleben. Es geht um Ausdauer, Koordination, Kraft. Für Marlene G. ist es der letzte Versuch, die geforderten 4 Minuten im Hindernisparcours zu schaffen. 14 Sekunden liegt sie darüber. Damit ist sie raus.
Das soll die Polizei-Anwärterin gesagt haben
Polizist Robert K. (35) war damals der Sportlehrer, sollte an der Uhr drehen. Sie habe ihn allein im Flur direkt gefragt: „Kann man an der Zeit noch was machen? Essen gehen, miteinander schlafen?“ Gefolgt von einem flapsigen „War nur Spaß!“
„Ich hatte das Gefühl, sie würde das durchziehen“, so der Polizist weiter. „Ich erklärte, auch drei Jahre Ausbildung würden nicht schaffen, so jemanden fit zu bekommen.“ Darauf sie: „Dann können wir drei Jahre lang Spaß haben!“ So etwas sei ihm noch nie passiert: „Wir haben 3000 Schüler!“ Er habe das gemeldet: „Solche Leute sind charakterlich für die Polizei nicht geeignet.“
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Richterin Kerstin Guse-Manke: „War sie aufreizend?“ Antwort: „Körperlich kam sie mir nicht zu nahe!“ Richterin: „Wiederholte sie das Angebot?“ Antwort: „Sie sagte, sie hätte extra abgenommen, brauche den Job, um Studienkredite abzuzahlen.“
Die Angeklagte selbst schweigt sich aus. Ihr Anwalt sagt, so ein Angebot habe es nicht gegeben.
Die Richterin schlägt 80 Stunden gemeinnützige Arbeit vor für die verhinderte Polizistin. Alle sind einverstanden. Wenn sie damit fertig ist, wird das Verfahren eingestellt.