Was als kluge Altersvorsorge begann, endete für einen Anleger aus Deutschland in einem finanziellen Albtraum. Er investierte eine hohe fünfstellige Summe in ein vermeintlich sicheres Festgeldangebot, vermittelt durch eine Firma namens „Graf & Smith Investment“ aus London. Heute ist das Geld verschwunden – ebenso wie der Kontakt zum angeblichen Finanzvermittler.
Der Name, mit dem Vertrauen geschaffen wurde, klang hochseriös: „Dr. Martin Gilles“ – ein Titelträger mit akademischem Anstrich, der vorgab, einen exklusiven Zugang zu Festgeldangeboten der HSBC UK Bank zu vermitteln. Die Webseite der vermeintlichen Investmentfirma war auf Deutsch aufgesetzt, mit englischer Adresse, professioneller Sprache und dem Versprechen jahrzehntelanger Erfahrung in der Vermögensverwaltung. Die E-Mails fast fehlerfrei.
Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Geschichte stinkt von vorn bis hinten. Die Domain der Website wurde erst am 2. April 2025 registriert – und das, obwohl angeblich auf Jahrzehnte erfolgreicher Investmenttätigkeit zurückgeblickt wird. Die angegebenen Adressen in London existieren nicht – zumindest nicht in Verbindung mit „Graf & Smith Investment“. Die Firma ist in keinem offiziellen britischen Handelsregister verzeichnet und bei Google Maps schlichtweg nicht auffindbar.
Besonders auffällig war der Zahlungsweg: Obwohl im Vertrag die HSBC UK als Partnerbank genannt wurde, sollte das Geld auf ein Sammelkonto bei der Lloyds Bank überwiesen werden – ein Verfahren, das bei seriösen Banken höchst ungewöhnlich ist. Der Einlegerbogen, der angeblich die Einlagensicherung bestätigen sollte, schien aus einem anderen Zusammenhang zu stammen und enthielt Aussagen, die bei genauer Prüfung nicht haltbar waren. So wurde suggeriert, dass eine Einlagensicherung nach deutschem Recht bestehe – was bei einer britischen Bank grundsätzlich nicht zutrifft.
Rechtsanwalt Dr. Marc Maisch, Fachanwalt für IT-Recht und Betreiber der Plattform www.kryptobetrugshilfe.de, wurde von dem Betroffenen um eine Einschätzung gebeten. Sein Fazit ist ernüchternd: Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen klassischen Fall von Anlagebetrug. Der angebliche Vermittler „Dr. Gilles“ dürfte eine erfundene Figur sein. Identitätsmissbrauch also, – oder ein Betrüger, der sich gezielt des Namens des realen Biotech-Unternehmers Gilles Martin bedient hat. Solche Identitätsdiebstähle sind im Zusammenhang mit Finanzbetrug leider an der Tagesordnung.
Für die Geschädigten bleibt nun nur noch die Hoffnung, über eine polizeiliche Ermittlung herauszufinden, wer hinter dem Lloyds-Konto steckt, auf das die Überweisung erfolgt ist. Sollte der Kontoinhaber in Deutschland sitzen, könnten noch zivilrechtliche Schritte oder ein Vermögensarrest der Staatsanwaltschaft möglich sein. Doch wenn das Geld bereits ins Ausland weitergeleitet wurde – wie es bei dieser Art von Betrug oft der Fall ist – sind die Erfolgsaussichten gering.
Der Fall zeigt einmal mehr, wie professionell organisierte Betrüger heute vorgehen. Mit gefälschten Webseiten, scheinbar vertrauenswürdigen Ansprechpartnern und psychologisch geschicktem Auftreten werden vor allem sicherheitsorientierte Anleger in die Falle gelockt. Besonders perfide: Die Täter nutzen bekannte Marken wie HSBC oder missbrauchen die Identität real existierender Persönlichkeiten, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen.
Wer online auf ein lukratives Festgeldangebot stößt, sollte höchste Vorsicht walten lassen. Eine neu registrierte Domain, fehlende Impressumsangaben, dubiose Zahlungswege oder der Verweis auf ausländische Banken ohne klare vertragliche Absicherung – all das sind Warnzeichen, die man nicht ignorieren sollte. Und: Seriöse Banken werben nicht mit Vermittlern über das Internet für exklusive Einlagen – schon gar nicht mit Gmail-Adressen und Fantasienamen.
Betroffene von Anlagebetrug sollten den Vorfall unbedingt dokumentieren und so früh wie möglich rechtliche Unterstützung einholen. Auf der Plattform www.kryptobetrugshilfe.de erhalten Geschädigte eine kostenlose Ersteinschätzung und konkrete Handlungsoptionen – diskret, kompetent und auf Augenhöhe.
Denn eines ist klar: Betrug ist keine Schande. Schweigen aber schon. Je früher Betroffene aktiv werden, desto größer ist die Chance, den Schaden zu begrenzen – rechtlich, finanziell und psychologisch.
Wenn Sie betroffen sind oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir helfen – diskret und professionell.