Nach dem angekündigten Zoll-Moratorium der USA im weltweiten Handelsstreit hat die EU-Kommission ihre Gegenzölle auf US-Produkte vorerst ausgesetzt.
Die erst am Mittwoch von den EU-Ländern abgesegneten Vergeltungszölle würden „für 90 Tage auf Eis gelegt“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag in einer Mitteilung der Kommission. „Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben“, begründete sie das Vorgehen in Brüssel.
Die EU wollte eigentlich Gegenzölle auf US-Importe im Wert von rund 21 Milliarden Euro erheben. Offen ist demnach aber noch, wie etwa auf die Auto-Zölle der USA reagiert werden soll, die weiter gelten.
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Morgen bereits die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die gegenseitigen Zölle auszusetzen, gelobt.
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„Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren des Handels und der Lieferketten unerlässlich“, erklärte sie auf X. Zölle schadeten nur den Unternehmen und Verbrauchern. „Deshalb habe ich mich stets für ein Null-Zoll-Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten eingesetzt.“
Die Europäische Union hatte als Gegenmaßnahmen bis zu 25 Prozent Zölle auf US-Produkte im Wert von etwa 21 Milliarden Euro, darunter Motorräder, Kaugummi und Erdnussbutter beschlossen. Die Umsetzung sollte in drei Phasen erfolgen: ab dem 15. April, mit weiteren Schritten am 15. Mai und 1. Dezember.
Parallel dazu bot die EU der US-Regierung allerdings ein „Zero-for-Zero“-Abkommen an, das die gegenseitige Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter vorsieht, um den Handelskonflikt zu entschärfen.
US-Wirtschaftsberater: Haben schon von 15 Ländern Angebote
Die Regierung von US-Präsident Trump setzt indessen auf Verhandlungen mit einzelnen Staaten. Es gebe bereits spezifische Angebote von mehr als 15 Ländern, sagte Trumps Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, im Sender Foxnews.
Das bedeute nicht, dass es eine Einigung gebe, aber es bedeute, dass Vertreter verschiedener Länder anriefen und klare Angebote auf den Tisch legten. Trump hatte mehrfach gesagt, dass es keine Lösung von der Stange geben werde, sondern er auf Verhandlungen über maßgeschneiderte Ergebnisse setze.
Nach früheren Angaben der Regierung hatten schon Vertreter von über 75 Länder im Weißen Haus angerufen und ihre Bereitschaft zu Gesprächen bekundet. Auf einen Anruf aus China hatte Trump nach eigenen Angaben bis Mittwoch vergeblich gewartet.
Hassett sagte in dem Interview, es sei ein Treffen mit führenden Mitarbeitern geplant und dann wolle man dem Präsidenten eine Liste mit Prioritäten vorlegen, die Trump nach Meinung der Experten setzen sollte.
China fordert USA zu Kompromiss auf
Derweil hat China die USA zu Kompromissen aufgefordert. „Wir hoffen, dass die USA China auf halbem Wege entgegenkommen und auf der Grundlage der Prinzipien des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Win-Win-Zusammenarbeit die Differenzen durch Dialog und Konsultation angemessen lösen werden“, sagte die Sprecherin des Handelsministeriums in Peking, He Yongqian, am Donnerstag.
Zugleich bekräftigte sie, dass ihr Land „bis zum Ende kämpfen“ werde, sollte kein Kompromiss erreicht werden. Außenministeriumssprecher Lin Jian kritisierte, mit den Zollaufschlägen richteten sich die USA „gegen die ganze Welt“.
Mehr zum Thema: Krieg der Zölle China und die USA hören nicht auf – und schaden vor allem sich selbst So trifft die Zoll-Krise die Deutschen Was passiert mit dem Ersparten und wie teuer werden Kredite? Antwort auf Trumps Zollkrieg Diese Freihandelsabkommen verfolgt die EU jetzt
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch zwar eine 90-tägige „Pause“ für erhöhte Aufschläge für zahlreiche Länder verkündet, während der die neuen Aufschläge auf zehn Prozent begrenzt bleiben. China allerdings nahm der Republikaner davon nicht nur aus, für das Land erhöhte Trump den Zollsatz sogar auf 125 Prozent.
Trump begründete dies mit dem „Mangel an Respekt, den China für die Weltmärkte gezeigt“ habe und spielte damit auf die von Peking verhängten Vergeltungszölle an. (Trf mit Agenturen)