Bei Treffen mit Außenminister Araghtschi
Putin äußert sich zu US-Angriffen auf den Iran
Von dpa, afp, t-online, pri
Aktualisiert am 23.06.2025 – 12:34 UhrLesedauer: 6 Min.
Im Video: Die möglichen Folgen des Angriffs im Iran. (Quelle: t-online)
Nach dem Angriff der USA auf iranische Atomanlagen gehen die internationalen Reaktionen auseinander. Ein Überblick.
Mit 14 bunkerbrechenden Bomben haben die USA in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Bei der Operation „Midnight Hammer“ (deutsch: „Mitternachtshammer“) haben die Vereinigten Staaten insgesamt drei Atomanlagen bombardiert.
Die internationalen Reaktionen im Überblick:
China hat den USA vorgeworfen, mit den Angriffen auf Atomanlagen im Iran den Konflikt im Nahen Osten anzuheizen. Die Regierung in Peking verurteilt die Angriffe „aufs Schärfste“, erklärte das chinesische Außenministerium am Sonntag. Die Attacken führten zu einer Eskalation der „Spannungen im Nahen Osten“, hieß es weiter. „China ruft alle Konfliktparteien, vor allem Israel, dazu auf, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen.“
Peking hat nach Angaben des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Moskau versucht, im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für das Ende des Krieges zwischen dem Iran und Israel einzubringen.
Video | Video zeigt Atomanlage nach US-Angriff
Quelle: t-online
Russland hat die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran als „unverantwortlich“ und völkerrechtswidrig verurteilt. „Die unverantwortliche Entscheidung, das Gebiet eines souveränen Staates mit Raketen und Bomben anzugreifen, mit welchen Argumenten auch immer, verletzt das Völkerrecht auf eklatante Art und Weise“, erklärte das russische Außenministerium am Sonntag. „Es zeigt sich bereits, dass eine gefährliche Eskalation begonnen hat, die mit einer weiteren Untergrabung der regionalen und globalen Sicherheit einhergeht“, hieß es weiter.
Das Vorgehen sei unverantwortlich und ein eklatanter Verstoß gegen internationales Recht, die Charta der Vereinten Nationen (UN) und Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, erklärt das Außenministerium in Moskau. „Wir rufen dazu auf, die Aggression zu beenden und die Bemühungen zu verstärken, um Bedingungen für eine Rückkehr zur Diplomatie zu schaffen.“
Am Montag äußerte sich dann auch der russische Präsident Wladimir Putin. Der Kremlchef nannte die Angriffe auf den Iran „unbegründet“. Er versicherte dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi zu Beginn eines Treffens in Moskau, dass Russland bereit sei, dem iranischen Volk zu helfen. Das Treffen diene dazu, einen Ausweg aus der gegenwärtigen Situation zu finden. Russland und Iran hatten vergangenen Januar eine strategische Partnerschaft abgeschlossen, die allerdings keine Beistandspflicht im Falle eines Angriffes beinhaltet. Russland gilt als einer der engsten Verbündeten des Iran.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich besorgt. Die Angriffe seien „eine gefährliche Eskalation in einer Region am Rande des Abgrunds und eine direkte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt“, erklärte Guterres. „In dieser gefährlichen Stunde ist es entscheidend, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, warnte er. Weiter sagte Guterres: „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorn ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist Frieden.“