Build A Rocket Boy hatte mit MindsEye Großes vor: Ein ambitioniertes Open-World-Projekt, das frische Impulse setzen sollte. Doch die Realität sieht nüchterner aus. Der Release Anfang Juni wurde von zahlreichen technischen Problemen überschattet – darunter Spielabstürze, Performance-Einbrüche und eine bislang ungelöste Speicherleck-Problematik, die laut dem Studio etwa zehn Prozent der Spielerschaft betrifft.
In einem öffentlichen Statement zeigte sich das Team sichtlich enttäuscht über die durchwachsene Resonanz und entschuldigte sich bei den Spielern. Die Entwickler betonen, man arbeite rund um die Uhr an Updates, um MindsEye in einen spielbaren Zustand zu versetzen. Tatsächlich wurden bereits mehrere Updates veröffentlicht, die einige der gröbsten Fehler beheben.
Personalabbau nach Projektabschluss – keine Überraschung, aber bitter
Wie nun von IGN berichtet wird, sieht sich das Studio zusätzlich mit einem größeren Stellenabbau konfrontiert. Interne Quellen sprechen von über 100 betroffenen Mitarbeitenden. Offiziell bestätigt wurde das bislang nicht, allerdings soll am 23. Juni ein gesetzlich vorgeschriebenes 45-tägiges Konsultationsverfahren begonnen haben – ein übliches Verfahren im Vereinigten Königreich, wenn mehr als 100 Stellen in einem Zeitraum von 90 Tagen abgebaut werden sollen.
Solche Kündigungen nach einem Projektabschluss sind in der Branche nichts Ungewöhnliches – insbesondere bei Studios, die für bestimmte Phasen Personal aufstocken und dieses nach Auslieferung reduzieren. Dennoch trifft es die Betroffenen hart, gerade angesichts der schwierigen Startphase von MindsEye, die vermutlich nicht ganz ohne Auswirkungen auf die internen Strukturen geblieben ist.
Wichtig ist, hier nicht vorschnell von „Skandal“ zu sprechen. Layoffs nach Projektphasen sind in vielen Kreativbranchen gängige Praxis. Trotzdem bleibt es ein bitterer Beigeschmack, wenn gerade jene, die zuletzt noch Bugfixes über Nachtschichten ausgerollt haben, nun ihre Jobs verlieren könnten.
Eine Baustelle bleibt – technisch wie strukturell
Ob MindsEye mit künftigen Updates noch die Kurve kriegt, bleibt abzuwarten. Die grundlegende Idee des Spiels scheint Potenzial zu haben, doch in seinem aktuellen Zustand ist es für viele schlicht unspielbar. Für Build A Rocket Boy geht es jetzt darum, Vertrauen zurückzugewinnen – bei den Spielern und intern.
Was denkt ihr: Hat MindsEye trotz holprigem Start noch eine Chance? Diskutiert mit uns in den Kommentaren.