Wenn auf dem Dach Sonnenlicht einfällt und im Keller der Stromzähler rückwärtsläuft oder Energie gespeichert wird, ist das nicht nur gut fürs Klima – sondern auch für den Geldbeutel.

Immer mehr Menschen in Moers möchten ihren eigenen Strom erzeugen. Doch der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage ist oft von Unsicherheit, technischen Fachbegriffen und unübersichtlichen Angeboten geprägt. Genau dort hilft die neue Bürgersolarberatung in Moers: Ein ehrenamtliches Angebot, das, wie es die Stadt Moers jetzt mitteilt, „verständlich und individuell auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger eingeht“.

Das Motto lautet: ehrenamtlich, nachbarschaftlich, unabhängig, kostenlos und kompetent. Möglich gemacht wurde die Initiative durch eine Kooperation der Stadt Moers mit dem gemeinnützigen Verein MetropolSolar e.V. und dem Regionalverband Ruhr (RVR).

Was bringt mir eine Photovoltaikanlage auf dem Dach? Diese Frage, sagt die Stadt, stellten sich in Moers viele Besitzerinnen und Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern. Viele, heißt es weiter, können mit den technischen Einzelheiten und kryptischen Abkürzungen nichts anfangen. Manche fürchteten sich auch vor der Abzocke und andere hätten keine Lust, sich mit mehreren Angeboten auseinanderzusetzen.

Die Beraterinnen und Berater der Bürgersolarberatung Moers kommen deshalb aus der Region, haben selbst Photovoltaikanlagen installiert und teilen ihre Erfahrungen und ihr Wissen auf Augenhöhe. Einige von ihnen sind sogar Elektrofachkräfte. Sie wurden nach den Qualitätsstandards von MetropolSolar geschult und verpflichten sich zur völligen Unabhängigkeit – weder Installationsfirmen noch Anbieter haben Einfluss auf ihre Empfehlungen.

Im Gegensatz zur oft gewerblich geprägten Beratung durch Firmen oder Internetanbieter nähmen sich die Bürgersolarberater Zeit für individuelle Gespräche, so die Verwaltung. Sie besuchten interessierte Haushalte vor Ort, prüften Dachflächen, Energiebedarf und persönliche Wünsche. Anschließend entwickelten sie ein konkretes, passendes Konzept für eine mögliche Anlage – verständlich, realistisch und ohne Verpflichtungen.

Die Idee stammt aus dem Rhein-Neckar-Raum und hat inzwischen auch den Kreis Wesel erreicht. In den vergangenen drei Jahren wurden bereits Beraterinnen und Berater in Rheinberg, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Alpen und Sonsbeck geschult. Seit Kurzem ist auch Moers mit sechs frisch ausgebildeten Ehrenamtlichen dabei.

Finanziert wurde ihre Qualifizierung durch die beteiligten Kommunen und den RVR. „Wir sind überzeugt: Sonnenstrom vom eigenen Dach lohnt sich in den meisten Fällen – auch bei kleinen Anlagen“, sagt Ulrich Reisner, einer der Moerser Bürgersolarberater. „Und weil wir unabhängig beraten, können die Menschen in Ruhe entscheiden, ob und wie sie ihr Projekt umsetzen möchten.“

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich direkt an das Klimamanagement der Stadt Moers unter klima@moers.de oder Telefon 02841 201-543 wenden. Das Team der Bürgersolarberatung ist auch direkt per Mail an bsb-moers@gmx.de erreichbar. Für die Kontaktaufnahme bitten die Berater um eine E-Mail-Adresse sowie eine Telefonnummer für den Rückruf. Da sie ehrenamtlich arbeiten, kann es in Einzelfällen zu kurzen Wartezeiten kommen.