Den Haag – Es war wohl einer der bewegendsten Momente auf dem Nato-Gipfel in Den Haag! Eine ukrainische Journalistin kämpfte mit den Tränen, und auch der sonst so harte US-Präsident Donald Trump (79) kam spürbar ins Stocken und zeigte sich emotional.

Die Reporterin vom ukrainischen Dienst der BBC stellte dem US-Präsidenten während einer Pressekonferenz die Frage, ob die USA bereit seien, weitere Patriot-Abwehrraketensysteme an die Ukraine zu liefern. Russland bombardiere ihr Land massiv, sagte sie.

Trump unterbrach die ukrainische Journalistin kurz und fragte: „Leben Sie momentan in der Ukraine?“ Als die Frau erklärte, dass sie aktuell mit den Kindern in Warschau sei, weil ihr Mann sie dort in Sicherheit wissen wolle, hakte Trump weiter nach: „Ist Ihr Mann Soldat?“ – Sie bejahte. Ihr Ehemann verteidigt derzeit sein Land gegen den russischen Aggressor.

Lesen Sie auchRührung beim US-Präsidenten

Trump war sichtlich bewegt. Er entgegnete sinngemäß, das sei „harte Kost“ und „wirklich nicht leicht“. Die Journalistin kämpfte mit den Tränen – und Trump sah ihr direkt an, wie nahe ihr das ging. „Sagen Sie Ihrem Mann bitte schöne Grüße“, bat er sie schließlich.

Dann erklärte Trump, man werde prüfen, ob man der Ukraine weitere Patriot-Systeme zur Verfügung stellen könne. Diese seien zwar schwer zu beschaffen, da die USA sie selbst benötigen und sie auch nach Israel geliefert würden. Schließlich seien sie extrem wirksam – „zu 100 Prozent effektiv“, wie er betonte. Die Ukraine wünsche sich diese Systeme mehr als alles andere, das wisse er genau.

Mit ruhiger Stimme fügte er abschließend hinzu: „Das war eine sehr gute Frage. Und ich wünsche Ihnen viel Glück.“

US-Präsident Trump und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) traffen sich am Mittwoch

US-Präsident Trump und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) trafen sich am Mittwoch

Foto: UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/via REUTERS

Trump trifft Selenskyj

Beim Nato-Gipfel traf Trump am Mittwoch auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es war das erste persönliche Treffen der beiden seit April. Damals trafen sich die Staatschefs am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus im Petersdom.

Bei den Gesprächen in Den Haag ging es laut Selenskyj um einen möglichen Waffenstillstand und Frieden. Auf X (ehemals Twitter) bedankte er sich für die Gespräche und die anhaltende Unterstützung der USA.