Russische Luftabwehreinheiten haben in der Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 50 ukrainische Drohnen zerstört. Fast die Hälfte der Drohnen sei über der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgeschossen worden. Die übrigen Drohnen wurden demnach über mehrere russische Regionen abgefangen, darunter drei über der Region Moskau, berichtet das Ministerium auf Telegram.

+++ 07:20 Norwegen gibt Ukraine 551 Millionen Euro für Kampfdrohnen +++
Norwegen stellt der Ukraine 6,5 Milliarden norwegische Kronen (umgerechnet mehr als 551 Millionen Euro) für den Kauf von Drohnen und der dazugehörigen Technologie von ukrainischen sowie europäischen Herstellern bereit, wie die Regierung mitteilt. „Drohnen spielen im Kampf der Ukraine zur Selbstverteidigung eine entscheidende Rolle. Sie sind sowohl für den Schutz kritischer Infrastrukturen als auch für den Einsatz an der Front wichtig“, teilt Ministerpräsident Jonas Gahr Støre mit. „Norwegens Beitrag wird die Fähigkeit der Ukraine, notwendige Überwachungs- und Einsatzoperationen mit Drohnen durchzuführen, erheblich stärken.“

+++ 06:46 Explosionen in Moskau – Flughafen zeitweise gesperrt +++
In der russischen Hauptstadt Moskau werden in der Nacht Explosionen gemeldet. Wie Bürgermeister Sergei Sobjanin laut „Kyiv Independent“ berichtet, seien zwei ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Zeitweise war auch der Flugverkehr an den beiden Flughäfen Wnukowo und Kaluga, in der Nähe von Moskau, eingeschränkt.

+++ 06:20 Masala: Nato hat einen Schritt zurück gemacht +++
Der Nato-Gipfel in Den Haag hat nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Militärexperten Carlo Masala nicht viel gebracht. „Das war sicherlich kein Gipfel, bei dem man sagen kann, die Nato geht gestärkt daraus hervor“, sagt Masala. Die Ukraine habe bei dem Gipfel keine Rolle gespielt, und die russische Bedrohung sei nicht klar genug benannt worden. Damit habe die Nato im Grunde einen Schritt zurück gemacht. Dass die Mitgliedsstaaten ab 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wollen, sei in erster Linie Teil der Strategie, US-Präsident Donald Trump zu gefallen. „Denn diese fünf Prozent kommen ja nicht aus der europäischen Diskussion heraus, sondern sie kommen daher, dass man Angst hat, dass wenn man sie nicht liefert, die USA ihre Sicherheitsgarantie zurückziehen werden.“

+++ 05:41 Kreml bereit für Einführung des digitalen Rubels +++
In Russland sollen die größten Banken ab 1. September 2026 den digitalen Rubel anbieten. Mit der VTB ist das erste Kredithaus schon jetzt technisch in der Lage dazu, teilt die Bank mit. „Wir sind daran interessiert, unseren Kunden so schnell wie möglich Zugang zu den neuesten Finanzinstrumenten zu verschaffen und erwarten eine breite Einführung des digitalen Rubels für die Russen“, heißt es in einer Mitteilung der VTB. Der digitale Rubel wird von der Zentralbank Russlands „ausgegeben, reguliert und garantiert“. Schon jetzt wird die Nutzung des digitalen Rubels im Pilotbetrieb erprobt. Er soll auf speziellen Plattformen wie der Bitcoin gekauft und anschließend beispielsweise für Überweisungen und zum Bezahlen der Einkäufe genutzt werden können.

+++ 04:48 Kirgistan verabschiedet Gesetz zur Stärkung von Kirgisisch gegenüber Russisch +++
Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgistan verabschiedet ein Gesetz zur Stärkung von Kirgisisch gegenüber Russisch als Sprache. „Wenn wir der kirgisischen Sprache so gleichgültig gegenüberstehen, werden wir in den nächsten Jahren aufhören, eine Nation zu sein“, sagt der Parlamentssprecher des zentralasiatischen Landes. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 haben die fünf ehemaligen sowjetischen Staaten in der Region Schritte zur Stärkung ihrer nationalen Identitäten unternommen. Unter anderem in Kirgistan wurden in den vergangenen Jahren russisch klingende Orte umbenannt, um die nationale Identität zu betonen. Dies stieß in politischen Kreisen Russlands auf Empörung.

+++ 03:48 Schweiz will Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge einschränken +++
Die Schweiz will Flüchtlinge aus der Ukraine künftig nur noch dann ohne langes Verwaltungsverfahren aufnehmen, wenn sie an ihrem heimischen Wohnort konkret an Leib und Leben gefährdet sind. Alle anderen müssen sich einem Asylverfahren stellen, wie die Regierung beschlossen hat. Sie will sich aber mit der EU abstimmen und wartet noch Konsultationen mit den Kantonen ab. Umgesetzt würde die Maßnahme nach derzeitigen Plänen im Herbst. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) soll bei neuen Anträgen nun zwischen „sicheren“ und „unsicheren Regionen unterscheiden. Ukrainer, die bereits in die Schweiz geflohen sind, sind davon nicht betroffen. Für sie werden aber die Auflagen verschärft: Wer sich mehr als 15 Tage pro Halbjahr in der Ukraine aufhält (bisher waren 15 Tage pro Quartal erlaubt), verliert den besonderen Flüchtlingsstatus. In der Schweiz leben noch knapp 69.000 Menschen aus der Ukraine mit einem besonderen Flüchtlingsstatus.

+++ 02:53 Moskauer Bürgermeister: Zwei Drohnen abgeschossen +++
Die russische Luftabwehr hat nach den Worten des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin zwei Drohnen zerstört. Diese seien auf dem Weg in Richtung Hauptstadt gewesen, schreibt er in der Nachrichten-App Telegram. Spezialisten würden die Trümmerteile untersuchen. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus, wie russische Nachrichtenagenturen die Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsija zitieren. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen.

+++ 01:43 Selenskyj will Putin auf der Anklagebank sehen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Gerichtsverfahren wegen russischer Kriegsverbrechen – auch gegen Kremlchef Wladimir Putin. „Es bedarf einer starken politischen und rechtlichen Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass jeder russische Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt wird, einschließlich Putin“, sagt Selenskyj in Straßburg. Dort unterzeichneten die Ukraine und der Europarat ein Abkommen zur Einrichtung eines Sondertribunals für russische Verbrechen. Es soll im niederländischen Den Haag ansässig sein.

+++ 00:47 UN-Organisationen besorgt über deutsche Sparpläne +++
Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen haben an die Bundesregierung appelliert, auf die geplanten Einschnitte bei der humanitären Hilfe zu verzichten. Die im Haushaltsentwurf für 2025 vorgesehenen umfangreichen Mittelstreichungen gefährdeten lebensrettenden Schutz, dringende Gesundheitsversorgung, Ernährungshilfe sowie den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, heißt es in der Erklärung. „Die Kürzungen würden vieles, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde, gefährden“, heißt es. Eine ausreichende Finanzierung sei „zuerst auch im deutschen Interesse selbst“. Die zuständigen Ministerien in Berlin bereiten sich angesichts der Sparvorgaben auf eine Anpassung ihrer Arbeit vor. Das Auswärtige Amt werde angesichts der Sparzwänge Schwerpunkte bei der humanitären Hilfe setzen müssen, sagt ein Sprecher. Dazu zählten der Gazastreifen, die Ukraine, der Sudan sowie auch Kongo und Syrien. Die Arbeit werde von „knappen Ressourcen“ geprägt sein.

+++ 23:52 Anti-Kriegs-Protest in Kiew? Ukraine deckt Kreml-Fake-News auf +++
Russische Telegram-Kanäle verbreiten Meldungen über einen angeblich vom ukrainischen Militär organisierten Protest in Kiew mit dem „Aufruf, den Krieg zu beenden“. Die kremltreuen Propagandisten behaupten unter anderem, die Polizei habe ein von „Demonstranten“ errichtetes Zeltlager zerstört und „Teilnehmer der Aktion“ festgenommen. Die Zentraldemokratische Partei der Ukraine bestätigt auf Facebook, dass eine Demonstration stattfand. „Die Veranstaltung hatte keinen kriegsfeindlichen Charakter, auch wenn die russischen Propagandisten sie so darstellen wollen“, sagt die Partei in dem Beitrag. Das illegale Vorgehen der Polizei habe sich gar nicht zugetragen, heißt es weiter.

+++ 22:52 Selenskyj und Europarat bringen Sondertribunal voran +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet. „Die Ukraine kann auf den Europarat zählen“, sagt Berset nach der Unterzeichnung. „Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland“, erklärt Selenskyj. „Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt.“ Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.

+++ 22:12 Finnland begrüßt Aufstockung der Nato-Streitkräfte im Norden +++
Finnland begrüßt die Pläne von sechs Nato-Staaten zur Beteiligung an Landstreitkräften der Allianz, die im Norden des Landes stationiert werden sollen. Er sei sehr erfreut, dass Schweden, Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Dänemark und Island den Forward Land Forces (FLF) beitreten wollten, sagt Verteidigungsminister Antti Häkkänen. Schweden soll die Führung der Truppe übernehmen, deren genaue Stärke noch nicht festgelegt ist. Bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage ist jedoch eine Aufstockung auf bis zu eine Brigade mit rund 5000 Soldaten geplant. Finnland hat die längste Grenze eines Nato-Staates zu Russland.

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