Brüssel (Reuters) – Die Slowakei will das neue Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland nicht mittragen.
Ministerpräsident Robert Fico kündigte am Donnerstag an, sein Land werde eine Verschiebung der geplanten Abstimmung fordern. Zunächst müssten die Bedenken der Slowakei bezüglich der Gasversorgung ausgeräumt werden, sagte er mit Blick auf russische Energie-Importe. Die geplante Beendigung russischer Gasimporte ab 2028 stelle eine Gefahr für die Versorgungssicherheit der Slowakei dar. Zudem drohten Preiserhöhungen. Fico warnte auch vor finanziellen Strafen durch Schiedsverfahren, falls langfristige Verträge mit dem russischen Lieferanten Gazprom gebrochen würden. Beim EU-Gipfeltreffen in Brüssel wollen die 27 Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten eigentlich das 18. Sanktionspaket gegen Russland beschließen.
(Bericht von Jan Lopatka, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)