Ende des Jahres läuft das Deutschlandticket aus. Die Finanzierung sorgt erneut für Streit. Am Freitag verhandeln die Verkehrsminister darüber. Aus Brandenburg gibt es eine klare Forderung.
Der Brandenburger Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) hat für eine Fortsetzung des Deutschlandtickets Bedingungen gestellt. Im rbb24 Inforadio sagte Tabbert am Freitag, die Länder seien zwar bereit, sich an den Kosten des Fahrscheins zu beteiligen. Eventuelle Preissteigerungen müsse aber der Bund übernehmen.
Tabbert verwies darauf, dass die Nutzerinnen und Nutzer gut planen müssten: „Wenn jemand in die Lausitz oder in die Uckermark zieht und pendeln muss, dann muss klar sein, dass er seinen Arbeitsort auch langfristig zu einem attraktiven Preis erreichen kann.“
Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht die Weiterfinanzierung skeptisch. Selbst wenn ein politischer Wille vorhanden sei, werde sich das Land die Kosten für das Deutschlandticket wohl nicht leisten können, so Wegner.
Große Mehrheit in Brandenburg für Erhalt des Deutschlandtickets
Die Zukunft des Deutschlandtickets ist zuletzt häufiger infrage gestellt worden. Vor allem wegen der unklaren Finanzierung. Der aktuelle BrandenburgTrend zeigt: Drei von vier Befragten wollen, dass das Ticket bleibt.mehr
Verkehrsminister beraten am Freitag
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag (12:30 Uhr) in Berlin über die Zukunft des Deutschlandtickets. Konkret geht es um die Finanzierung des bundesweiten Abos für den öffentlichen Nahverkehr über 2025 hinaus. Noch ist unklar, woher das Geld kommen soll.
Bund und Länder zahlen bislang jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Angebot. Weil in diesem und im vergangenen Jahr bereits Geld fehlte, wurde der Preis für das Ticket zuletzt um neun Euro erhöht – von 49 auf 58 Euro.
Innerhalb der Bevölkerung ist das Deutschlandticket nach wie vor beliebt. Laut aktuellem BrandenburgTrend sind 76 Prozent der Menschen in Brandenburg dafür, dass das Deutschlandticket weitergeführt wird. Selbst die Befragten in kleineren Gemeinden waren überwiegend dafür (61 Prozent), obwohl ländliche Regionen am geringsten von dem vergünstigten Abo profitieren.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.06.2025, 11 Uhr