Ultraheiss und megadringend – wir sind im Hier und Heute junger Menschen, so zeigt es Autorin Sarah Welk gleich auf der ersten halben Seite von „Frei – Bester Sommer“ gut sichtbar an. Joshua ist ein Teenager, der gern klettert, nicht Fußball spielt und in dem Alter ist, da die Eltern, die hier zwei Mütter sind, nur noch nerven. Der Sommer ist schon ein großes Versprechen, selbst wenn noch gar keine Ferien sind.
Josh, gerade zum 12. Mal umgezogen und neu in der Klasse, geht mit den anderen gleich auf Exkursion in die Wildnis. Das bedeutet: Eine Woche Leben im Wald – zusammen mit Nina, Nico, Korey und Nasrin und nur mit dem Notfallhandy und einer Wegbeschreibung zur nächsten Blockhütte ausgerüstet. Während dieser Woche im Wald erleben die Jugendlichen diverse Abenteuer und Überraschungen, es gibt die Begegnung mit einem seltsamen, zunächst furchteinflößenden Waldmenschen und auch die erste Liebe zwischen Nina und Josh.
Das alles ist flott geschrieben und klingt in den Dialogen genauso, wie Teenager aus ziemlich behüteten Verhältnissen und alternativen Schulen vermutlich reden. Etliche Geheimnisse ziehen sich durch das Buch, die am Ende aber alle aufgelöst werden. Man kann sagen: ein unterhaltsames, spannendes Buch, das Teenies genau beobachtet und sie ernst nimmt – vielleicht aber mit ein bisschen zu viel „heiler Welt“ und zu wenig echten Konflikten.