Die Stadt Bad Waldsee will ein ausgedientes Feuerwehrfahrzeug an eine Stadt oder eine Gemeinde in der Ukraine verschenken. Am Fahrzeug wurden bei einer TÜV-Untersuchung im Dezember „gefährliche Mängel“ festgestellt, die eine Verkehrsgefährdung darstellen, hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Im TÜV-Bericht wurde dringend empfohlen, mit dem Fahrzeug keinerlei Fahrten mehr durchzuführen. Seitdem steht es auf dem Hof am Feuerwehrgerätehaus. Doch was soll nun die Ukraine damit?

Gut gemeinte Hilfe

Die Stadt will nach eigenen Angaben aus gutem Willen handeln und der Ukraine das Fahrzeug zur Verfügung stellen, falls es dort gebraucht werden könnte. Denn in anderen Ländern würden nicht dieselben TÜV-Voraussetzungen gelten wie in Deutschland.

Das Löschgruppenfahrzeug 16/12 wurde 1998 angeschafft. Aufgrund der großen Mängel wird es seit Dezember nicht mehr benutzt, als Ersatz wurde ein Vorführfahrzeug gekauft, ein Löschgruppenwagen 20. Die Ausrüstung des ausgesonderten Wagens wurde auf das neue Fahrzeug übernommen, wurde in der Sitzung erklärt.

In der Sitzung ging es darum, die Stadtverwaltung mit dem Finden einer Gemeinde oder Stadt in der Ukraine zu beauftragen, die das ausgemusterte Löschgruppenfahrzeug übernehmen möchte. Wenn eine Kommune gefunden wurde, soll die Verwaltung prüfen, ob und wie das Fahrzeug ohne TÜV und ohne Kosten zu verursachen in die Ukraine transportiert werden kann.

Stadträte haben Fragen

Sonja Wild (CDU) wollte wissen, wie realistisch es sei, dass jemand das Fahrzeug kostenlos übernehme. Es sei wichtig, dass der Transport kostenneutral geschehe. Nach Angaben von Bürgermeisterin Monika Ludy werde das Fahrzeug in Waldsee bleiben, sollte das nicht möglich sein oder das Fahrzeug in der Ukraine nicht gebraucht werden. Oberbürgermeister Matthias Henne betonte, es könnten gar nicht so viele Fahrzeuge ausgemustert werden, wie dort gebraucht würden.

Oskar Bohner (FW) wollten wissen, ob es überhaupt sinnvoll sei, so ein beschädigtes Fahrzeug in die Ukraine zu bringen. Stadtbrandmeister Alois Burkhardt sagte, es gebe grundsätzlich stets einen Markt für gebrauchte und alte Fahrzeuge. Immer würden solcherlei Fahrzeuge gekauft, wie auch vor einer Weile ein alter Lastwagen vom Baubetriebshof. Henne fügte hinzu: „Gehen wir mal davon aus, dass die Ukraine es verwenden kann.“

Der Gemeinderat erteilte der Verwaltung nach der Diskussion einstimmig den Auftrag, eine Kommune in der Ukraine zu finden, die das Fahrzeug gebrauchen könnte.