Laute Musik, bunte Fahnen, Masken mit Bildern von Elon Musk, Donald Trump und Alice Weidel – an der Königsberger Straße in Düsseldorf haben am Samstag, 28. Juni, etwa 20 Klimaaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion gegen Tesla protestiert. Unterstützt wurden sie dabei vom „Widerstands-Kollektiv Düsseldorf“.
Das Ziel der Protestierenden: Potenzielle Tesla-Interessenten zum Nachdenken anregen, vielleicht sogar soweit, dass diese von einem Kauf absehen würden. Dafür hatte sich die Gruppe vor einem Eingang zum Autohändler positioniert. „Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen und deutlich machen, wofür ihr Geld verwendet wird“, sagte Thomas Tönshoff von Extinction Rebellion. Er verwies auf die Verbindungen zwischen Elon Musk – dem Gründer der US-amerikanischen Automarke – und der Politik, besonders zu US-Präsident Donald Trump, aber auch der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel, für die der gebürtige Südafrikaner Wahlwerbung gemacht hatte. „Wer Tesla kauft, unterstützt Autokraten und Rechtsextreme“, sagte Tönshoff weiter.
Neben den Klimaaktivisten war auch die Polizei vor Ort präsent, sie achtete auf die Einhaltung von Demonstrationsauflagen, zudem auf einen friedlichen Ablauf. „Uns ist wichtig die Leute zu erreichen, nicht sie zu vergraulen“, sagte Tönshoff über die Aktion. Die Protestierenden verteilten an vorbeikommende Passanten und Radfahrer – die anhielten und die Situation beobachteten – Zettel mit ihren Anliegen. „Mehr als das Bewusstsein schärfen, können wir als Organisation gar nicht“, sagte der Aktivist.
Aus Sicht der Protestierenden gelang dies gut. Einerseits, da wohl das Tesla-Autohaus bereits Vorkehrungen getroffen hatte: Das Haupttor zum Händler war versperrt, Kunden mussten zwangsweise den einzigen anderen Zugang nehmen – an dem sich die Aktivisten positioniert hatten. Andererseits konnte die Gruppe den ein oder anderen Interessenten, der dann tatsächlich vorfuhr, durchaus für ein Gespräch gewinnen. Beobachtet wurde die Aktion nicht nur von Passanten – auch einige Anwohner hatten sich versammelt. Eine Dame, die laut eigener Aussage direkt ums Eck wohne, fand den Protest an sich positiv. Aber: „Es gibt wohl aktuell wichtigeres auf der Welt“, sagte sie. „In Gaza sterben täglich Kinder, das ist hier eine reine Zeitverschwendung.“
Das sahen die Aktivisten naturgemäß anders. „Bisher sind wir sehr zufrieden“, sagte Tönshoff gegen 14 Uhr, als der Protest bereits über eine Stunde lang lief. Die Stimmung war recht ausgelassen, sogar als dann tatsächlich ein roter Tesla vorfuhr. Darin: Zwei junge Männer, schätzungsweise in ihren 30ern, vor Ort zur Probefahrt. Ganz überzeugt waren diese beiden dann aber nicht von der Aktion. „Politik spielt für mich beim Autokauf keine Rolle“, sagte einer der Männer. Daran würde auch die Aktion der Klimaaktivisten nichts ändern – er suche nach dem besten Angebot, das er im Bereich Elektroautos nun mal bei Tesla sehe.
Für die Gruppe rund um Extinction Rebellion war dies bereits die zweite Protestaktion vor dem Düsseldorfer Tesla-Autohaus, nachdem es dort vor einigen Monaten bereits zu einer Aktion gekommen war. „Das was Musk macht, geht gar nicht“, sagte Aktivist Tönshoff abschließend.