Berlin. Bis auf Weiteres bleibt das Betreten des Tegeler Forsts und des Spandauer Forsts verboten. Der Grund: Es besteht Lebensgefahr.

Nach den heftigen Unwettern in Berlin bleibt der Tegeler Forst bis auf Weiteres gesperrt. In dem Wald im Nordwesten der Stadt seien durch die Sturmböen Tausende Bäume umgeknickt oder entwurzelt worden, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt mit. Da an vielen Orten Lebensgefahr bestehe, sei das Betreten strengstens untersagt.

Es könnten weiterhin Äste herabstürzen und beschädigte Bäume umstürzen, warnte die Behörde. Auch die Zugänge und Waldwege seien versperrt. Die Lage könne daher bislang nicht genau eingeschätzt werden. Die ersten Sicherungsarbeiten hätten am Abend bereits begonnen. Es werde jedoch damit gerechnet, dass die Aufräumarbeiten noch Wochen dauern könnten.

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26.06.2025, Berlin: Ein durch schwere Böen entwurzelter Baum liegt auf einem Auto im Berliner Stadtteil Heiligensee. (zu dpa: «Unwetter ziehen über Teile Deutschlands») Foto: Jens Dudziak/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Für die Feuerwehr gab es nach eigenen Angaben im Nordwesten der Stadt besonders viele Einsätze. Teils seien auch Boote auf Gewässern umgekippt, Menschen hätten gerettet werden müssen. In Konradshöhe westlich des Tegeler Forstes waren fortwährend Sirenen von Feuerwehrfahrzeugen zu hören. Überall lagen riesige Äste auf den Straßen, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Auch Spandauer Forst nicht mehr zugänglich – Bombe freigelegt

Neben dem Tegeler Forst wurde nun auch der benachbarte Spandauer Forst vollständig gesperrt. Die Schäden dort seien ebenfalls so schwerwiegend, dass ein Betreten bis auf Weiteres verboten wurde. Am stärksten betroffen sind laut Berliner Forsten die Reviere Tegelsee, Hermsdorf und Spandau. In den Revieren Gatow, Stolpe und Wansdorf gab es dagegen nur vereinzelt Sturmschäden.

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Eine besonders heikle Situation ergab sich an der Niederneuendorfer Allee in Spandau: Dort hatte ein entwurzelter Baum eine Weltkriegsbombe freigelegt, die nun von Experten des Kampfmittelräumdienstes fachgerecht entschärft werden muss.

Die Berliner Forsten rechnen damit, dass die Aufräumarbeiten mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden. Unterstützung erhält das Forstamt Tegel von den anderen drei Berliner Forstämtern, sowohl personell als auch technisch.

Weitere Gebiete in Berlin betroffen – Dürren verschärfen Situation

Auch in anderen Bezirken kam es zu Schäden. Im Bereich des Forstamtes Pankow wurden die Reviere Gorin und Buch erneut getroffen, nachdem es dort bereits Anfang der Woche Sturmauswirkungen gegeben hatte. Auch Verkehrswege sind betroffen – hier sollen die Sicherungsarbeiten im Laufe des Freitags abgeschlossen werden.

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Das Forstamt Grunewald meldet lediglich kleinere Vorfälle, das Forstamt Köpenick berichtet von einzelnen Ast- oder Baumbrüchen, die ebenfalls gesichert werden.

Die Berliner Forsten weisen darauf hin, dass neben den Sturmkräften auch die Folgen des Klimawandels eine Rolle spielen. Vor allem Eichen, Buchen und Birken wurden schwer getroffen. Letztere boten mit ihrer vollen Belaubung eine besonders große Angriffsfläche für den Wind. Die Dürrejahre der vergangenen Sommer haben die Vitalität vieler Bäume stark geschwächt, was sie anfälliger für Sturmschäden macht.