Russland und Nordkorea kommen sich nicht nur militärisch näher, sondern auch kulturell: Mit einer 125-köpfigen Delegation von Künstlern ist die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa nach Nordkorea gereist. Dort hebt sie die „beispiellose“ kulturelle Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang hervor. Dank der Vereinbarungen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un habe „die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich zwischen unseren Ländern einen noch nie dagewesenen Stand erreicht“, schreibt Ljubimowa auf Telegram. Kim und Putin hatten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine einen Vertrag unterzeichnet, der auch einen gegenseitigen Verteidigungspakt enthält.

+++ 22:20 Russland baut Werk für Bomber in Kasan massiv aus +++
Russland baut das Kasaner Flugzeugwerk massiv aus – die einzige Fabrik im Land, die strategische Bomber wie den Tu-160M produziert und modernisiert. Das berichtet der finnische Sender Yle unter Berufung auf Satellitenbilder von Planet Labs. Demnach entstanden auf dem Gelände im Winter neue Industriehallen, darunter ein Neubau von rund 320 Metern Länge – so groß wie drei Fußballfelder. Der Ausbau dürfte im Zusammenhang mit Verlusten durch ukrainische Drohnenangriffe stehen. Das Werk liefert auch Maschinen für das russische Militär und Regierungsflüge.

+++ 21:20 Ukraine bereitet Nachkriegswahlen vor +++
Das ukrainische Parlament arbeitet an einem Gesetzesentwurf für Wahlen nach dem Ende des Kriegsrechts. Parlamentschef Ruslan Stefantschuk sagt im ukrainischen Fernsehen, man bereite „verschiedene Grundszenarien“ vor, um das verfassungsmäßige Wahlrecht der Bürger abzusichern. Das neue Gesetz werde benötigt, weil die ukrainische Verfassung keine Klarheit über die Einzelheiten der Abhaltung von Wahlen nach dem Ende des Kriegsrechts enthalte, sagte Stefanchuk zuvor. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind Wahlen in der Ukraine ausgesetzt. Präsident Selenskyj hatte sich offen gezeigt, sein Amt nach einem Friedensabkommen abzugeben.

+++ 20:35 Mehrere Angriffe auf Zivilisten in Cherson +++
Russland attackiert erneut die südukrainische Region Cherson mit Artillerie und Drohnen. Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung wurden am heutigen Samstag sechs Menschen verletzt – teils schwer. In der Ortschaft Beloserka wurde ein 47-jähriger Mann beim Arbeiten im Garten von Granatsplittern getroffen. In Cherson selbst warf eine russische Drohne Sprengstoff auf einen Kleinbus ab – ein 66-Jähriger erlitt dabei schwere Kopf- und Brustverletzungen. Weitere Drohnenangriffe trafen Fahrzeuge in Daryiwka und in Cherson. Auch dort wurden mehrere Zivilisten verwundet.

+++ 19:58 „Er hasst mich“: Fico lehnt Treffen mit Selenskyj ab +++
Der slowakische Regierungschef Robert Fico lehnt ein direktes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab. „Mein Treffen mit Präsident Selenskyj hat keinen Sinn, weil er mich hasst“, sagt Fico im slowakischen Fernsehen. Die Beziehungen zwischen der Ukraine und der Slowakei sind seit Ficos Amtsantritt angespannt. Zuletzt blockierte Bratislava gemeinsam mit Ungarn ein neues EU-Sanktionspaket gegen Russland.

+++ 19:02 Selenskyj setzt auf gute Beziehungen zu Kiew-kritischem Präsidenten Polens +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auch unter dem künftigen polnischen Staatschef Karol Nawrocki – einem Kiew-kritischen Rechtsnationalen – auf enge Beziehungen zum Nachbarland. Gegenseitige Unterstützung und gegenseitiges Verständnis seien „extrem wichtig“, sagt Selenskyj bei einem Besuch des scheidenden polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Kiew. „Wir werden alles in unser Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen unseren Staaten noch enger werden.“ Der von der oppositionellen Partei PiS unterstützte Nawrocki hatte sich Anfang Juni in der Präsidentschaftsstichwahl in Polen gegen den Kandidaten des pro-europäischen Regierungslagers, Rafal Trzaskowski, durchgesetzt. Er tritt das Amt am 6. August an. Der scheidende polnische Staatschef Duda sagte nun in Kiew, Nawrocki werde weiter an den „bestmöglichen Nachbarschaftsbeziehungen“ zur Ukraine arbeiten. „Wenn man hinter dem Präsidentenschreibtisch sitzt, sieht die Welt ein bisschen anders aus, (…) als wenn man Kandidat bei einer Wahl ist.“

+++ 18:14 Russland reaktiviert alte T-62-Panzer +++
Wegen hoher Verluste und fehlender moderner Ausrüstung bringt Russland laut ukrainischem Militärgeheimdienst (HUR) veraltete T-62-Panzer zurück in den Einsatz. Die Panzer aus Sowjetzeiten werden demnach in Atamanowka im fernen Osten Russlands instand gesetzt und anschließend in den Westen verlegt – zuletzt seien 21 T-62 dorthin transportiert worden. Grund für die Maßnahme sei ein Mangel an modernen Panzern wie dem T-90M und T-72B3M. Viele der T-62 hätten jahrelang ungeschützt im Freien gestanden und seien in schlechtem Zustand. Kiew spricht inzwischen von fast 11.000 zerstörten russischen Panzern seit Kriegsbeginn – unabhängig verifizierbar ist diese Zahl nicht.

+++ 17:38 Kiew: Drei russische Hubschrauber bei Drohnenangriff auf Krim zerstört +++
Ukrainische Drohnen haben laut dem Inlandsgeheimdienst SBU in der Nacht einen russischen Militärflugplatz im besetzten Kirowske auf der Krim attackiert. Dabei seien mehrere Kampfhubschrauber vom Typ Mi-8, Mi-26 und Mi-28 sowie ein russisches Luftabwehrsystem Pantsir-S1 zerstört worden, so der SBU. Zudem seien Munitions- und Drohnenlager getroffen worden. In der Nacht waren demnach mehrere Explosionen zu hören. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben bislang nicht. Bereits einen Tag zuvor hatte die Ukraine nach eigenen Angaben vier russische Su-34-Kampfflugzeuge in der Region Wolgograd angegriffen – zwei davon seien zerstört, zwei beschädigt worden.

+++ 16:54 Spahn fordert Atomwaffen-Zugriff für Deutschland +++
Unionsfraktionschef Jens Spahn fordert angesichts der Bedrohung durch Russland einen europäischen Atomschutzschirm – notfalls mit deutscher Beteiligung. Zwar lagern bereits US-Atombomben in Deutschland, doch das reiche nicht aus, so Spahn gegenüber der „Welt am Sonntag“. Deutschland solle Zugang zu den Atomwaffen Frankreichs und Großbritanniens bekommen – oder ein eigenes europäisches Abschreckungssystem aufbauen. „Wer Schutz will, muss ihn eben auch finanzieren“, sagt er. „Wer nicht nuklear abschrecken kann, wird zum Spielball der Weltpolitik“, so Spahn. Der CDU-Politiker mahnt zudem, Deutschland sollte zur Verteidigung bereit sein: „Wir Deutsche sollten uns an den Gedanken gewöhnen, dass wir gefordert sind, wenn Nato-Territorium angegriffen wird. Wir müssen im Ernstfall bereit sein, jeden Quadratmeter Litauens zu verteidigen.“

+++ 16:13 Partisanen sabotieren Bahnstrecke nahe Donezk – Treibstofflieferung gestoppt +++
Die ukrainische Partisanengruppe Atesh hat nach eigenen Angaben einen Signalkasten an einer Bahnstrecke nahe der russisch besetzten Stadt Jasynuwata in der Region Donezk in Brand gesetzt. Die Strecke gilt als wichtiger Knotenpunkt für russische Militärlogistik. Laut Atesh befand sich der Anschlagsort in der Nähe von russischen Truppen, Depots und Industrieanlagen. Durch die Sabotage sei die Lieferung eines Treibstoffzugs für russische Einheiten gestoppt worden.

+++ 15:26 Ukraine fängt neue russische Grom-1-Rakete ab +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine neue russische Rakete vom Typ Grom-1 abgefangen. Laut Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, wurde das Geschoss, das über 100 Kilometer aus dem besetzten Teil der Region Saporischschja flog, nahe Dnipro von der Luftabwehr abgeschossen. Es handelt sich um einen neuartigen Waffentyp – eine Mischung aus gelenkter Fliegerbombe und Rakete mit bis zu 120 Kilometern Reichweite. Trümmerteile werden derzeit untersucht. Russland intensiviert derzeit seine Angriffe auf ukrainische Städte. Erst am Montag hatte ein Raketenangriff auf zivile Ziele mindestens 21 Tote und über 300 Verletzte gefordert.

+++ 14:41 Ukraine greift Militäranlagen in russischem Brjansk an +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat nach eigenen Angaben Ziele in der russischen Stadt Brjansk mit Drohnen attackiert. Laut einem Geheimdienstvertreter trafen die Drohnen Einrichtungen des 120. Arsenals der russischen Hauptverwaltung für Raketen- und Artilleriewaffen. In der Stadt waren zuvor Explosionen und Schüsse zu hören. Die örtlichen Behörden äußerten sich nicht zum Vorfall, erinnerten aber an das Verbot, Bilder von Luftabwehreinsätzen zu veröffentlichen.

+++ 13:57 Selenskyj verleiht Polens Präsident bei Überraschungsbesuch Orden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen polnischen Kollegen Andrzej Duda bei dessen Abschiedsbesuch in Kiew mit dem Orden der Freiheit ausgezeichnet. Gewürdigt werden damit Dudas „bedeutende persönliche Verdienste“ zur Stärkung der polnisch-ukrainischen Zusammenarbeit und der Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine, heißt es in einem Erlass der Präsidialverwaltung in Kiew. Das Treffen fand am ukrainischen Tag der Verfassung statt. Dudas Amtszeit endet am 6. August. Duda ist Samstagmorgen zu einem öffentlich nicht angekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Wie auf seinem X-Account veröffentlichte Fotos und Videos zeigen, wurde Duda zunächst von Außenminister Andrij Sybiha empfangen und legte dann gemeinsam mit Selenskyj Kränze an einer Gedenkmauer für im Abwehrkampf gegen Russland gefallene ukrainische Soldaten nieder.

+++ 13:35 Anwohner Odessas schildern nächtlichen Angriff +++
Laut Angaben des ukrainischen Militärs schickt Russland in der Nacht 23 Shahed-Drohnen in die Hafenstadt Odessa. 22 davon können abgeschossen werden, eine trifft ein Wohnhaus. Mindestens 14 Menschen werden verletzt und ein Ehepaar stirbt.

+++ 12:56 Merz: Sicherheit nicht als gegeben hinnehmen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz warnt vor einem falschen Sicherheitsgefühl in Deutschland und verlangt mehr Verteidigungsanstrengungen. Bei einem Besuch des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee weist er auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hin. „Wir dürfen also unsere Sicherheit nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen mehr tun, dass wir in Freiheit, in Frieden und in Sicherheit leben können“, sagt Merz.

+++ 12:27 Bundesregierung will Waffenbeschaffung per Gesetz beschleunigen +++
Dem „Spiegel“ zufolge will die Bundesregierung das Tempo bei der Rüstunsbeschaffung erhöhen, indem sie rechtliche Vereinfachungen einführt. Demnach sollen die Hürden für Startups und innovative Firmen durch die Möglichkeit von Vorauszahlungen gesenkt werden. Außerdem sollen unter anderem Beschaffungen, die zur militärischen Bereitschaft Europas beitragen, als wesentliches nationales Sicherheitsinteresse gelten. So wolle man eine Ausnahme vom europäischen Vergaberecht ermöglichen.

+++ 11:30 Experte: „Putin verharrt in Geheimdienstler-Taktiken der 70er“ +++
Dass Russlands Machthaber Putin jetzt wieder Signale der Gesprächsbereitschaft sendet, ist nach Einschätzung von Niko Karasek kein ernst zu nehmendes Angebot. Der Russlandexperte betont: Diese Taktik nutzt der Kreml-Chef seit Kriegsbeginn.

+++ 10:51 Scholz: Keine Illusionen über Putin machen +++
Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf dem SPD-Bundesparteitag davor gewarnt, sich Illusionen über die Pläne des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu machen. Dieser halte nicht nur an seinen Eroberungen in der Ukraine fest, sondern hätte sie „gerne noch größer“, sagt Scholz in Berlin, wo er von seiner Partei aus dem Amt verabschiedet wurde. Putin dürfe aber keinen Erfolg damit haben, Grenzen mit Gewalt zu verschieben. Er habe damit eine jahrzehntelange Verständigung des Nachkriegseuropas aufgekündigt. Aus dieser Zeitenwende sei eine Konsequenz gezogen worden. „Die Bundeswehr wird stärker werden und die Zusammenarbeit in der Nato hat neue Dimensionen erreicht. Das ist auch richtig“, sagt Scholz. Wichtig sei, sich die Größe der Aufgabe klarzumachen.

+++ 10:12 Die Ukraine will an die eingefrorenen russischen Gelder +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die westlichen Partner aufgefordert, die eingefrorenen russischen Guthaben selbst – und nicht nur die damit erwirtschafteten Zinsen – für den Kauf von Waffen für die Ukraine zu verwenden. Außerdem könne man mit dem Geld den Wiederaufbau des Landes unterstützen und die ukrainische Verteidigungsindustrie stärken. Man müsse „außergewöhnliche und mutige Entscheidungen treffen“, um Russland zu stoppen. „Unsere Einigkeit und die Unterstützung unserer Partner für die Ukraine müssen im Mittelpunkt dieser Entscheidungen stehen“, sagt er.

+++ 09:35 Putins mutmaßliche Tochter – wer ist Luiza Rozova? +++
Sie lebt inkognito im Herzen Europas: Luiza Rozova soll die uneheliche Tochter von Wladimir Putin sein. Während ihr Vater Krieg führt, studiert sie Kunst in Paris. Eine Bekanntschaft aus der Szene spricht darüber, wer diese junge Frau wirklich ist – und wie sie über ihren mächtigen Vater denkt.

+++ 09:03 Ukraine fängt alle Drohnen bis auf eine ab – die schlägt ein +++
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine in der Nacht zum Samstag mit 23 Drohnen angegriffen. Die ukrainischen Luftabwehreinheiten konnten 22 Drohnen abschießen. Die verbleibende Drohne schlug in ein Hochhaus in Odessa ein (siehe Eintrag von 5.14 Uhr).

+++ 08:17 Ukraine: 1000 russische Soldaten eliminiert +++
Russland hat nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn seines Angriffskrieges mittlerweile 1.017.720 Soldaten verloren. Sie wurden getötet oder verletzt, wie aus Informationen der Militärführung in Kiew hervorgeht. Innerhalb von 24 Stunden sind demnach weitere 1.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Vor rund zwei Wochen war die für Kiew wichtige Millionenmarke überschritten worden.

+++ 07:33 Ukraine: 111.000 russische Soldaten bei Pokrowsk zusammengezogen +++
Russland sammelt seine Truppen bei Pokrowsk. Das gibt der ukrainische Oberbefehlshaber Aleksandr Syrskyi laut „Kyiv Independent“ bekannt. Demnach haben sich bereits rund 111.000 russischen Soldaten dort versammelt. Russland konzentriert seine Offensivbemühungen seit Monaten auf die umkämpfte Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. In letzter Zeit versucht die russische Armee verstärkt, in das benachbarte Gebiet Dnipropetrowsk vorzudringen. Im Mai berichtete Syrskyi, die Ukraine habe die Lage in Pokrowsk stabilisiert.

+++ 07:04 Hälfte der Amerikaner befürwortet neue Russland-Sanktionen +++
Rund die Hälfte der Amerikaner befürwortet Sanktionen gegen Russland, wie eine Umfrage von YouGov ergab. Ein parteiübergreifender Sanktionsentwurf im US-Senat zielt darauf ab, Einfuhren aus Ländern, die weiterhin russische Energieerzeugnisse kaufen, mit Zöllen über 500 Prozent zu belegen. US-Präsident Donald Trump hat die Maßnahme bisher nicht unterstützt und eine Abstimmung über den Gesetzentwurf wurde Berichten zufolge verschoben. In der Umfrage sprechen sich 24 Prozent der Befragten „nachdrücklich“ für Sanktionen gegen russische Energiekäufer aus, während 25 Prozent der Befragten sekundäre Sanktionen gegen diese Länder „eher“ befürworten. Die Befürworter identifizieren sich in etwa gleichen Teilen als Demokraten und Republikaner.

+++ 06:35 ISW: Putin spielt die Kosten des Krieges herunter +++
Der Kreml spielt laut dem Institute for the Study of War (ISW) weiterhin die sozialen und wirtschaftlichen Kosten des russischen Krieges in der Ukraine und die überhöhten Militärausgaben herunter. Sanktionen können der russischen Wirtschaft nichts anhaben, so Putin. Aufgrund der hohen Inflation und des schwachen Wirtschaftswachstums wolle er ab 2026 die Verteidigungsausgaben senken. Mit seinen Erklärungen versuche Putin wahrscheinlich, die russische Regierung als sozial und zivil engagiert darzustellen und die jüngsten Indikatoren für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Tribut des russischen Krieges gegen die Ukraine und die entsprechende Priorisierung von Investitionen im militärisch-industriellen Sektor herunterzuspielen.

+++ 06:01 Rettungskräfte holen Menschen nach Drohnenattacke aus brennendem Haus +++
Mindestens fünf Menschen seien aus einem brennenden Haus gerettet worden, teilen die Rettungskräfte nach dem Angriff auf Odessa mit. In der Stadt habe es eine Reihe von Explosionen gegeben, dazu seien in einigen Stadtteilen Brände ausgebrochen, berichten die ukrainischen Medien sowie Bürgermeister Hennadi Truchanow. „Odessa, sei wachsam. Begebt euch an sichere Orte“, schreibt Truchanow auf der Plattform Telegram.

+++ 05:14 Drohnen treffen Hochhaus in Odessa – Ehepaar stirbt +++
Bei Russlands massivem nächtlichen Drohnenangriff auf Odessa sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem gebe es sechs Verletzte, unter ihnen zwei Kinder im Alter von sieben und vier Jahren, teilt Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit. Eine Drohne schlug demnach in den oberen Etagen eines 21-stöckigen Wohnhauses ein und löste einen Brand aus. Nach den Löscharbeiten hätten die Helfer in den Trümmern die Leichen eines Ehepaares entdeckt, berichtet Kiper.

+++ 03:58 UN informiert: Estland und Litauen steigen aus Landminenabkommen aus +++
Estland und Litauen steigen aus dem Landminenabkommen aus. Die Dokumente zum Austritt aus dem Ottawa-Übereinkommen seien bei den Vereinten Nationen in New York eingereicht worden, erklären die Außenminister der beiden Länder. Estland begründet den Austritt mit der „Sicherheitslage in der Region“, die sich „aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine verschlechtert“ habe sowie „dringenden Erwägungen“ der eigenen nationalen Sicherheit. Das Landminenabkommen verbietet den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung und die Weitergabe von Antipersonenminen. Es wurde von mehr als 160 Staaten und Territorien unterzeichnet, darunter von der Ukraine. Russland und die USA gehören nicht zu den Unterzeichner-Staaten.

+++ 02:00 Geheimdienst meldet Bestechungsversuch wegen Kampfjet-Technologie +++
Er soll es auf geheime Unterlagen über die Technologie in Kampfjets der ukrainischen Streitkräfte abgesehen haben: Ein Mann ist deswegen laut dem ukrainischen Inlandsgeheimdienst in Odessa festgenommen worden. Es habe sich um Informationen zur Modernisierung der Bordausrüstung in den Kampfjets gehandelt, teilt der Geheimdienst SBU mit. Der Festgenommene soll versucht haben, einen Ingenieur eines lokalen Werks zu bestechen, das im Auftrag des Verteidigungsministerium Konstruktionsarbeiten durchgeführt habe. Den Angaben zufolge drohen dem Verdächtigen bei einer Verurteilung bis zu acht Jahre Haft.

+++ 00:26 Russische Drohnen attackieren Odessa +++
Russische Kampfdrohnen greifen in der Nacht die Hafenstadt Odessa an. Es habe eine Reihe von Explosionen gegeben, dazu seien in einigen Stadtteilen Brände ausgebrochen, berichten die ukrainischen Medien sowie Bürgermeister Hennadi Truchanow. „Odessa, sei wachsam. Begebt euch an sichere Orte“, schreibt Truchanow auf Telegram. Die Drohnen seien über dem Schwarzen Meer angeflogen. Über mögliche Opfer gibt es noch keine Informationen.

+++ 23:18 US-Botschafterin verlässt Moskau – Nachfolge offen +++
Die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, beendet ihre Mission in Moskau. „Lynne Tracy verlässt Moskau“, erklärt die US-Botschaft in Russland bei Telegram und dankt Tracy für ihren „treuen Dienst am amerikanischen Volk“ und ihren „tiefen Respekt für die russische Kultur“. Tracy war vom früheren US-Präsidenten Joe Biden ernannt worden, sein Nachfolger Donald Trump hat noch keinen Nachfolger benannt. Tracy war im Januar 2023 nach Moskau gekommen. Sie war die erste Frau in der Geschichte der USA gewesen, die den Posten übernommen hatte.

+++ 22:11 Estlands Außenminister: Können Russland brechen +++
Estlands Außenminister Margus Tsahkna weist Darstellungen zurück, wonach Russland kurz vor dem Sieg stehe. „Statt einer dreitägigen Spezialoperation kämpft die Ukraine nun seit mehr als drei Jahren gegen Russland. Und Russland hat auch auf dem Schlachtfeld keinen strategischen Durchbruch erzielt“, sagt er dem „Kyiv Independant“ in einem Interview, das am Dienstag beim Nato-Gipfel geführt wurde. Kremchef Wladimir Putin wolle keinen Waffenstillstand, betont Tsahkna. Er hält es aber für möglich, Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen: „Ich glaube, dass wir Russland mit weiteren Sanktionen, mehr Investitionen und militärischer Unterstützung für die Ukraine tatsächlich brechen können, denn die Ukraine ist wirklich stark.“

+++ 21:45 Ukraine: Zwei Tote in Donezk durch russischen Smerch-Beschuss +++
Laut ukrainischen Angaben sind in der Region Donezk zwei Zivilisten getötet worden. Russland habe die Ortschaften Iwanopilja und Kostjantyniwka mit Mehrfachraketenwerfern vom Typ Smerch beschossen, sagt eine Sprecherin der Regionalstaatsanwaltschaft dem Online-Portal „Ukrajinska Prawda“. Die Todesopfer seien 57 und 66 Jahre alt gewesen. Zudem sei eine 64-Jährige verletzt worden.

+++ 21:25 Cherson beklagt Toten nach Drohnenattacke +++
Aus Cherson wird von einem tödlichen Drohnenangriff berichtet. Ein 48-jähriger Mann sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, nachdem das russische Militär ihn am Abend mit einer Drohne attackiert habe, teilt die regionale Verwaltung mit.

+++ 20:46 Kiew meldet Angriff auf russische Airbase: vier Kampfjets getroffen +++
Das ukrainische Militär will bei einem Angriff mehrere russische Kampfjets getroffen haben: Laut dem Generalstab in Kiew wurde letzte Nacht ein Angriff auf den Militärflugplatz „Marinowka“ in der südrussischen Region Wolgograd durchgeführt. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien vier russische Bomber vom Typ Su-34 sowie eine Wartungs- und Reparaturbasis getroffen worden, teilt Kiew weiter mit. Bisher gibt es dafür keine unabhängige Bestätigung. Das Ziel der Mission sei es gewesen, Russlands Fähigkeiten zu verringen, Luftangriffe auf die Ukraine zu verüben, erklärt der Generalstab. Die Su-34 seien die wichtigsten russischen Flugzeuge, die an Raketen- und Bombenangriffen auf die Ukraine beteiligt sind. Russland nutze sie insbesondere zum Abwurf von Lenkbomben.

+++ 20:22 Stegner: Wichtig, „mit Regimen zu reden, die ganz anders sind als wir“ +++
Beim SPD-Parteitag verteidigt der Parteilinke Ralf Stegner das von ihm und anderen führenden Sozialdemokraten unterzeichnete Manifest, das sich gegen einen Kurs der Aufrüstung wendet und für Gespräche mit Russland wirbt. Zwar sei auch er der Ansicht, dass Kremlchef Wladimir Putin ein Kriegsverbrecher sei, „aber wir müssen darüber reden, ob diese wahnsinnige Aufrüstung der richtige Weg ist“, sagt der SPD-Außenpolitiker. Auch sei es wichtig, „gerade mit Regimen zu reden, die ganz anders sind als wir“, so Stegner. Die Menschen hätten Angst vor Krieg. Er wolle dazu beitragen, „dass wir diejenigen sind, die über Friedenspolitik miteinander diskutieren“.

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