MONTAG:


Dokumentarfilm: Ich hatte mal einen Freund, für den waren die Beatles die Größten. Die Dokumentation „One To One: John & Yoko“ (Bremen: Schauburg; Hamburg: Zeise, Passage) lohnt sich indes nicht nur für eingefleischte Fans. Es gibt nicht nur tolle Konzertmitschnitte, sondern Regisseur Kevin McDonald erzählt, wie sich das Künstlerpaar immer mehr politisierte. Sehenswert.


DIENSTAG:


Radio-Feature: Eric Satie war ein schrulliger Eigenbrötler, seiner Zeit weit voraus. Gegen romantische Überfrachtung setzte er radikale Einfachheit. Heute gilt der Komponist als Urvater der Moderne. Die „Welt der Musik“ (23 Uhr, NDR Kultur) beleuchtet, wo sich Saties künstlerische Ansätze, die vor 100 Jahren radikal anmuteten, mittlerweile fest etabliert und weiterentwickelt haben.

MITTWOCH:
Drama:Zikaden“ (Bremen: Schauburg; Hamburg: Passage, Zeise ), der dritte Film von Regisseurin Ina Weisse, erzählt von zwei Frauen, die in sehr unterschiedlichen Welten leben. Die erfolgreiche Isabell (Nina Hoss) und die alleinerziehende Mutter (Saskia Rosendahl), die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt, könnten kaum gegensätzlicher sein. Dennoch geben sich die beiden Halt. Eine feine Psychostudie.


DONNERSTAG:


Komödie: Jeder Paris-Film läuft Gefahr, Klischees zu bebildern. Das weiß auch Woody Allen und setzt in „Midnight in Paris“ (20.15 Uhr, RBB) noch einen drauf. Er reiht all die Paris-Bilder aneinander, an denen sich das Touristenherz so erfreut. Der Protagonist (Owen Wilson) taucht tief ein in die 20er Jahre in Paris, als Zelda und Francis Scott Fitzgerald, Hemingway und Picasso die Kunstszene aufmischten. Wehmütiger Streifzug.


FREITAG:


Sachbuch: Bestsellerautorin Rebecca Ender zeigt in „Witches, Bitches, It-Girls“ (Rowohlt Verlag, 25 Euro) wie sehr frauenfeindliche und patriarchale Vorstellungen unser Denken bis heute prägen – vom Schönheitsideal bis zur rechten Rhetorik. Das macht sie nicht nur kämpferisch, sondern auch sehr unterhaltsam.


SONNABEND:


Ausstellung 1: Sie war ein bunter Vogel: die Expressionistin Else Lasker-Schüler. Ihre Gedichte fliegen immer noch ein bisschen unter dem Radar. Grund genug für das Günter-Grass-Haus in Lübeck, der exzentrischen Dichterin eine Ausstellung zu widmen. Die Schau „Else Lasker-Schüler – Künstlerin, Dichterin, Weltenbauerin“ fächert bis zum 9. November ihr breites Werk auf.


SONNTAG:


Ausstellung 2: Worpswede setzt in diesem Sommer ganz auf seinen größten Star: Paula Modersohn-Becker. Unter dem Titel „Der ungeteilte Himmel“ widmen sich bis zum 18. Januar 2026 vier Museen in dem Künstlerdorf der Malerin und ihren Weggefährtinnen sowie zeitgenössischen Künstlerinnen. Unbedingt anschauen.