Charlotte Stapenhorst gehört seit ihrem Rücktritt im Dezember nicht mehr zur deutschen Hockey-Nationalmannschaft. Dennoch war die erfolgreiche Stürmerin, die insgesamt 169 Spiele für das Team bestritten hatte, in den vergangenen Tagen präsent bei den Auftritten des DHB-Teams in der Pro League auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld.

Am Sonntag war sie als Expertin gefragt. Zusammen mit einem britischen Reporter kommentierte sie den letzten deutschen Auftritt in Berlin, mit dem diese Pro-League-Saison zugleich endete. Neben gelungenen Aktionen bemängelte Stapenhorst zunächst „zu viel Platz“ für die Gegnerinnen. Oder auch die eine oder andere missglückte Abwehraktion.

Mehr über guten Sport aus lokaler Perspektive lesen! In unseren wöchentlichen Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken finden Sie Spannendes zu lokalem Sport, lokaler Politik und Kultur. Hier bestellen.

Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte überwog am Ende das Positive und die Freude, dass dieses junge Team den Klassenerhalt sicher schaffte durch ein 4:2 (1:2) gegen die Engländerinnen, womit sie an diesen noch vorbeiziehen und Platz sieben von neun sichern konnten.

Eigentlich hatte es daran keine Zweifel mehr gegeben, dass die DHB-Frauen auch im kommenden Jahr in der Pro League dabei sind, da die Inderinnen als Tabellenletzte drei Punkte Rückstand und das deutlich schlechtere Torverhältnisse vorzuweisen hatten. Dennoch war es für die Spielerinnen und ihre Fans erlösend, die Tage in Zehlendorf mit guten Gefühlen zu beenden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Externen Inhalt anzeigen

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Jede von uns ist jeden Sprint gegangen und hat sich auf dieses Spiel konzentriert.

Kapitänin Lisa Nolte

„Das war eine sehr gute Leistung von uns in diesem letzten Spieltag“, freute sich Kapitänin Lisa Nolte, die das 3:2 erzielt hatte, „jede von uns ist jeden Sprint gegangen und hat sich auf dieses Spiel konzentriert.“ Gerade zum Abschluss der intensiven Woche in Zehlendorf mit sechs Spielen in neun Tagen war es wichtig, die Weiterentwicklung offenzulegen.

„Wir waren nach den letzten Spielen immer wieder unzufrieden, weil wir einiges hätten besser machen können“, sagte Nolte, „deswegen wollten wir zeigen, dass wir es besser können, als wir es zum Beispiel am Samstag getan haben.“ Beim ersten Spiel gegen England hatten sie und ihre Kolleginnen mit 0:1 verloren.

Gegen alle drei Gegnerinnen – Australien, China, England – gewann das deutsche Team je ein Spiel. „Diese Spiele haben uns gezeigt, wo wir unsere Stärken, aber auch wo wir unsere Schwächen haben“, fasste Bundestrainerin Janneke Schopman die Gesamtleistung zusammen. „Wir haben uns als Team insgesamt gut entwickelt.“

Mehr zum Thema Hockey „Der Reisestress wird größer“ So planen die BHC-Männer den Neustart nach dem Abstieg „Spiele gegen Deutschland mochte ich nie“ Die neue Hockey-Bundestrainerin Janneke Schopman im Interview Wie geht’s eigentlich … Martin Häner? „Olympisches Gold kann man mit nichts im OP vergleichen“

Besonders die Leistungssteigerung im dritten und viertel Viertel gefiel der Niederländerin. „Das gibt Selbstvertrauen für die EM.“ Am Montag nominiert sie ihren Kader für das Heim-Turnier in Mönchengladbach (8. bis 17. August).

Die Nachfolgerinnen von Charlotte Stapenhorst und den vielen anderen Spielerinnen, die nach den Olympischen Spielen ihren Rücktritt erklärt haben, feilen immer noch an ihrem Feintuning. „Wir arbeiten immer noch an unseren Automatismen“, sagte Schopman. Aber die Tage in Berlin haben viel zu beigetragen, dass nun schon vieles besser funktioniert, als es vor den Tagen auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld der Fall war.