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Russland plant offenbar eine neue Offensive im Ukraine Krieg. Die umkämpfte Stadt Pokrowsk an der Frontlinie steht nun einer massiven Truppenverstärkung gegenüber.

Kiew/Moskau – Der Ukraine-Krieg, der durch die militärische Offensive Russlands im Februar 2022 ausgelöst wurde, beherrscht weiterhin den Osten Europas. Die Verluste sind beiderseits groß und vor allem die Armee Wladimir Putins zahlt einen hohen Preis für die Besitzansprüche des Machthabers: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland seit Beginn des Krieges mehr als eine Million Soldaten verloren.

„Das ist der Preis, den Putin und die ihm Gleichen für ihre kranken geopolitischen Fantastereien zu bezahlen bereit sind“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Mitte Juni. Russland mache „sich nichts aus solchen menschlichen Verlusten“. Bei einer Offensive an der Frontlinie um Pokrowsk könnte es jetzt im Ukraine-Krieg zu weiteren Verlusten kommen.

Neue russische Offensive im Ukraine-Krieg: Etwa 110.000 Soldaten an Front vorgerückt

Denn nach Angaben des Institute for the Study of War (IWS) rückten die russischen Streitkräfte nun in großer Zahl Richtung Pokrowsk vor, eine hart umkämpfte Industrie- und Bergbaustadt in der Oblast Donezk. Am 26. und 27. Juni sei es bereits in den Gebieten um die Stadt herum zu einer russischen Offensive gekommen.

Der ukrainische Oberbefehlshaber General Oleksandr Syrskyi berichtete am 27. Juni, dass Russland insgesamt etwa 111.000 Mann in Richtung Pokrowsk konzentriert habe. Ein ukrainischer Kommunikationsoffizier erklärte, dass die russischen Streitkräfte ihre Offensive auf das Gebiet südlich von Pokrowsk konzentrieren und mit Motorrädern von Selydove (südöstlich von Pokrowsk) in Richtung Schewtschenko angreifen. Das erklärte das IWS in einem aktuellen Lagebericht zum Ukraine-Krieg.

Offensive in Pokrowsk: Militärbewegungen an Frontlinie im Ukraine-Krieg

Das russische Verteidigungsministerium gab zudem an, dass Russlands Streitkräfte eine ukrainische Stellung in der Nähe von Shakhove (nordöstlich von Pokrowsk) mit einer Geran-2-Drohne angegriffen hätten. Dem IWS-Bericht zufolge führen Drohnen des russischen „Rubikon“-Zentrums für unbemannte Technologien in der Nähe von Pokrowsk den Befehl zur Offensive aus.

Russische Soldaten in Ausbildung in Luhansk, Juni 2025. (Symbolbild)Russland hat in der Nähe der ukrainischen Frontstadt Pokrowsk 110.000 Soldaten zusammengezogen. (Symbolbild) © IMAGO/ITAR-TASS/Alexander Reka

Auch in anderen Regionen kam es im Ukraine-Krieg zu Drohnenangriffen als Teil der russischen Offensive: In der nordostukrainischen Region Charkiw wurden fünf Menschen verletzt, wie die ukrainischen Behörden im Onlinedienst Telegram mitteilten. In der Region Dnipro wurden vier weitere Menschen verletzt. Russlands Behörden berichteten ihrerseits, dass in der Nacht eine ukrainische Drohne ein Wohnhaus in Moskau getroffen habe.

Über drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges haben Moskau und Kiew ihre Drohnenangriffe zuletzt intensiviert. Internationale Bemühungen um Waffenruhe blieben bisher erfolglos. Die Nato spielt indes mit dem Gedanken eines massiven Landminengürtels gegen Russland. (nana)