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Ein mächtiger Erdrutsch mit Folgen bis in den Nachbarort. Wie aus dem Nichts bedeckte eine gigantische Staubwolke Häuser, Autos und Straßen in Italien.

Cortina d‘Ampezzo – Staubige Überraschung für Einheimische und Italien-Urlauber. In San Vito di Cadore herrscht seit der Nacht auf Sonntag (29. Juni) der Ausnahmezustand. Eine gewaltige Staubwolke hat das idyllische Dolomitendorf in eine gespenstische Winterlandschaft verwandelt – mitten im Hochsommer. Doch was aussieht wie frischer Schnee, ist in Wahrheit feiner Gesteinsstaub, der nach einem massiven Felssturz vom Monte Marcora das gesamte Tal einhüllte.

„Knall, dann wurde alles weiß“: Staubwolke hüllt Italien-Tal nach Felssturz ein

„Erst hörten wir diesen ohrenbetäubenden Knall, dann wurde alles weiß“, berichtet eine Anwohnerin dem Corriere del Veneto. Die unheimliche Staubwolke wurde vom Wind sogar bis nach Cortina d‘Ampezzo getragen.

Was die Lage besonders brisant macht: Es ist bereits der dritte Felssturz innerhalb kürzester Zeit in dieser Region. Der Monte Marcora scheint zunehmend instabil zu werden. Provinzrat Massimo Bortoluzzi bestätigte gegenüber Il Dolomiti: „Die Gemeinde hat Reinigungsfahrzeuge im Einsatz. Am Mittag ist ein Erkundungsflug mit Feuerwehr und Geologen geplant.“

Warnung nach Erdrutsch in Italien: Eingeschränkte Sicht, rutschige Fahrbahn

Die Straßen in der Region bleiben zwar größtenteils vorerst befahrbar – doch die Behörden warnen: Vorsicht wegen rutschiger Fahrbahn und eingeschränkter Sicht.

Nein, kein Schnee: Staub von einem großen Erdrutsch taucht San Vito di Cadore in Weiß. Nein, kein Schnee: Staub von einem großen Erdrutsch taucht San Vito di Cadore in Weiß. © Screenshot/FacebookAlpen-Felsstürze häufen sich – Berg macht „gruselige Geräusche“

Besonders beunruhigend: „Vom Berg kommen gruselige Geräusche“, sagt ein Anwohner der Zeitung Il Gazzettino. Sie sollen teils Stunden andauern.

Erst am 14. Juni hatte sich ein erstes massives Felssturzereignis am selben Berg ereignet, als nach starkem Regen ein Teil der Croda Marcora abbrach und eine gigantische Staubwolke aufwirbelte, die kilometerweit zu sehen war. Damals wurde glücklicherweise niemand verletzt, doch die Sorge vor weiteren Abbrüchen wächst. Anderenorts wurde eine ganze Region wegen Felssturz-Gefahr gesperrt. (moe)