Titelverteidiger Carlos Alcaraz hat mit Müh‘ und Not die erste Runde beim Grand-Slam-Turnier von Wimbledon überstanden. Der Gewinner der French Open besiegte am Montag am ersten Tag des Rasenklassikers den italienischen Altmeister Fabio Fognini nach spannenden, hochklassigen und nervenaufreibenden 4:37 Stunden mit 7:5, 6:7, 7:5, 2:6 und 6:1 und steht damit in London in der zweiten Runde.
Dass die Partie eine solche Achterbahnfahrt werden würde, war um 13.30 Uhr Ortszeit, als die Begegnung an der Church Road begann, überhaupt nicht abzusehen. Alcaraz, der das Vorbereitungsturnier im altehrwürdigen Queen’s Club gewonnen hatte, war der haushohe Favorit – mehr als einen lockeren Aufgalopp gegen den mittlerweile bereits 38 Jahre alten Fognini erwartete niemand auf dem Centre Court.
Fognini zeigt sein ganzes Können
Aber der Italiener zeigte schon im ersten Satz, dass er richtig Lust auf Tennis hatte. Alcaraz konnte sich den ersten Durchgang zwar noch knapp sichern, Satz zwei holte sich aber der immer stärker aufspielende Fognini und sorgte damit für erste Fragezeichen im Gesicht des jungen Spaniers. Satz drei ging nach nun schon drei gespielten Stunden zwar knapp an Alcaraz, wer aber dachte, dass Fognini sich nun aber dann doch geschlagen geben würde, wurde erneut eines Besseren belehrt.
Der extrovertierte Italiener zeigte sein ganzes spielerisches Können und schnappte sich schnell ein erstes Break in Satz vier. Teils wilde, herausragende, spektakuläre Ballwechsel später hatte sich Fognini tatsächlich den vierten Durchgang gesichert und zwang den hochfavorisierten Alcaraz in den entscheidenden fünften Satz.
Lange Pause im fünften Satz
Für den Weltranglisten-Zweiten bedeutete das – aus seiner Sicht – viel zu früh ein Nachsitzen beim Turnier in Wimbledon. Der Spanier aber zeigte seine mentale Stärke, holte direkt das erste Break und ließ sich im Anschluss auch nicht von einer längeren Pause, als ein Zuschauer auf der Tribüne zusammengebrochen war, aufhalten.
Am Ende sicherte er sich den Durchgang mit 6:1, schrie ein erleichtertes „Vamos“ ins weite Rund und applaudierte hinterher selbst seinem italienischen Kontrahenten, der möglicherweise ein letztes Mal in Wimbledon auf dem Platz stand.