In Barcelona wurde während der derzeitigen Hitzewelle mit 37,6 Grad ein neuer Temperaturrekord für den Juni gemessen. Der regionale katalanische Wetterdienst Meteocat teilte auf X mit, dass es dort noch nie so heiß im Juni gewesen sei. In anderen spanischen Regionen wie Andalusien im Süden oder Aragonien im
Nordosten stiegen die Temperaturen wieder auf mehr als 40 Grad.
Am Samstag war in der südspanischen Stadt El Granado an der Grenze zu
Portugal mit 46 Grad ein nationaler Hitzerekord für einen Juni-Tag
registriert worden. Auch nachts blieb es mit um die 30 Grad vielerorts
unerträglich heiß. Der staatliche Wetterdienst Aemet rechnet frühestens ab Donnerstag mit einer Abschwächung der aktuellen Hitze.
In vielen weiteren Teilen Europas werden aktuell Höchsttemperaturen gemessen. Angesichts dieser Hitzewelle wurden Warnungen
an die Bevölkerung ausgesprochen. In Portugal gab es am Montag
eine sogenannte rote Hitzewarnung für sieben der 18 Bezirke. Dort wurde
mit Temperaturen von bis zu 43 Grad Celsius gerechnet.
Auch das italienische Gesundheitsministerium gab für 21 Städte eine Warnung
vor „Notfall-Zuständen mit möglichen negativen Auswirkungen“ heraus, diese gelte auch für gesunde und aktive Menschen. In den Regionen Ligurien im
Nordwesten und Sizilien im Süden wurde die Arbeit im Freien zu
Uhrzeiten, zu denen es besonders heiß ist, beschränkt. In Frankreich war am Montag fast das komplette Land von Hitze betroffen. Bereits am Wochenende ist es in Südfrankreich zu Waldbränden gekommen.
Erste Waldbrände in der Türkei
In der türkischen Provinz Izmir kam es bereits zu Waldbränden, die mehrere Ferienhäuser beschädigten. Außerdem musste der örtliche Flughafen vorübergehend geschlossen werden, wie die
staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Vier Dörfer wurden evakuiert.
Der portugiesische UN-Generalsekretär António Guterres teilte auf der Plattform X mit: „Extreme Hitze ist kein
seltenes Ereignis mehr – es ist zur neuen Normalität geworden.“ Er spricht davon, dass der Planet heißer, und gefährlicher werden würde. „Kein Land ist dagegen immun“ schrieb er.
© ZEIT ONLINE
Newsletter
ZEIT Geldkurs
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.
Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement.
Für Mittwoch werden neue Höchstwerte erwartet, bevor in einigen Teilen
Europas Regen für Abhilfe sorgen sollte. In Süddeutschland wurde für
Montag mit bis zu 35 Grad Celsius gerechnet, am Mittwoch sind bis zu 39
Grad vorhergesagt. Einige deutsche Städte und Regionen haben die
Wassermengen beschränkt, die aus Flüssen und Seen entnommen werden
dürfen.
Hitzekuppel im Mittelmeerraum
Die Hitzewelle in Deutschland kann mit dem Phänomen der sogenannten Hitzekuppel erklärt werden. Im Mittelmeerraum habe sich „in den vergangenen Tagen eine Hitzeblase
ausgedehnt“, die „in abgeschwächter Form“ nun auch Mitteleuropa
erreiche, sagte der Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst
(DWD). Sehr heiße Luftmassen breiten sich demnach bis nach Deutschland aus, die im Mittelmeerraum in einer Hitzekuppel entstanden sind.
Als Hitzekuppel wird ein Hochdruckgebiet bezeichnet, das heiße Luft wie ein Deckel in einer Region gefangen hält. Der
Hochdruck verhindert die Bildung von Wolken, wodurch Sonnenstrahlen
ungehindert den Erdboden aufwärmen können. Der Druck lässt zugleich
Luftmassen absinken, was die Luft aufwärmt und die Hitze weiter
verstärkt. Dies kann sich dann für Menschen in betroffenen Gebieten anfühlen, als wären sie in einem Ofen. Eine Hitzekuppel kann eine Region über Tage oder sogar Wochen im Griff halten.
Hitze
Mehr zu diesem Thema
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Hitze in der Großstadt:
Raus aus dem Freibad und runter in den Keller, Kinder!
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Extremwetter :
Sturm, Flut und Hitze
Trockenheit:
Die Welt wird trockener, weil die Atmosphäre durstig ist