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Ein Erdbeben erschüttert Neapel und Umgebung. Mit einer Stärke von 4,6 ist es das schwerste gemessene Beben der Italien-Region. Die Behörden beobachten die Lage.
Update vom 1. Juli, 5.30 Uhr: Die Präfektur von Neapel und die Stadtregierung von Pozzuoli ergreifen nach dem schweren Erdbeben am Supervulkan umgehend Maßnahmen, wie der Minister für Zivilschutz und Meerespolitik, Nello Musumeci, der Tageszeitung Il Mattino mitteilt.
Er betont: „Unser Plan ist in der Tat ein Notfallplan, der mit dem Evakuierungsplan der Bevölkerung korreliert ist.“ Es gehe jetzt um wesentliche und vorrangige Dienstleistungen sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der hydrogeologischen Stabilität. Zweiteres liege in der Zuständigkeit des Präsidenten der Region und dem Umweltministerium.
Erstmeldung vom 30. Juni, 15.18 Uhr: Neapel – Die Region um die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei) haben eine sehr hohe seismische Aktivität. Immer wieder kommt es dort zu Erdbeben, so auch am Montag (30. Juni). Das Erdbeben wurde in Neapel spürbar wahrgenommen. Nach Angaben des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) erreichte es eine Stärke von 4,6 – damit wäre es zusammen mit dem im März das stärkste jemals in der Region registrierte Erdbeben.
Ein Erdbeben mit der Starke von 4,6 suchte die Region um Neapel heim, mit dem Beben von März handelt es sich um das Stärkste in aller Zeiten. (Montage) © Fabio Sasso/FPA / Avalon/Imago/Screenshot/ingvterremoti.comMagnitude 4,6: Starkes Erdbeben am Supervulkan erschüttert Neapel
Die Erschütterung ereignete sich um 12.47 Uhr und hatte ihr Epizentrum knapp 5 Kilometer tief vor der Küste von Bacoli im Meer. Besonders betroffen waren die Viertel Bagnoli, Fuorigrotta sowie das Stadtzentrum und die angrenzenden Hügelgebiete. Ein Anwohner aus der Altstadt beschrieb die Erschütterungen gegenüber dem italienischen Nachrichtenportal Corriere mit den Worten: „Die Häuser zitterten wie Espenlaub“.
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Laut dem Nachrichtendienst Rai soll ein Bergrücken auf der nahegelegenen Insel Pennata infolge des Erdbebens eingestürzt sein, eine etwa 15 Meter breite Gesteinsfront sei demnach ins Wasser gestürzt. Bisher wurden keine schweren Schäden an Gebäuden oder Verletzungen gemeldet. Der städtische Infrastruktur- und Katastrophenschutzbeauftragte von Neapel, Edoardo Cosenza, erklärte, dass die relativ geringe Tiefe des Bebens zwar für eine starke Erschütterung sorgte, die Auswirkungen auf die Gebäude aber durch eine geringe Beschleunigung im Verhältnis zur Magnitude begrenzt wurden. Dennoch wies Cosenza auf die beachtliche Stärke und Dauer des Bebens hin.
Phlegräische Felder: Beben spürbar in ganz Neapel
Auch Luigi Manzoni, Bürgermeister von Pozzuoli, äußerte sich kurz nach dem Ereignis: „Das Erdbeben war stark spürbar, aber bisher gibt es keine Meldungen über Schäden.“ Er betonte, dass die Lage weiterhin genau beobachtet werde. Freiwillige Helfer seien bereits unterwegs, um die Situation vor Ort zu prüfen. Auch sind Forschende um die Campi Flegrei und den Vesuv in Italien besorgt. Zudem werden vorbereitete Sammelstellen eingerichtet, die im Notfall als sichere Aufenthaltsorte dienen sollen. Die Behörden rufen die Bevölkerung zu Ruhe und Aufmerksamkeit auf und beobachten die Lage laufend. (kiba)