Landgericht Braunschweig
Verfahren gegen Winterkorn wird eingestellt – vorläufig
Aktualisiert am 01.07.2025 – 14:54 UhrLesedauer: 1 Min.
Martin Winterkorn im Strafprozess (Archivbild): Das Verfahren wird erst einmal eingestellt. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa/dpa-bilder)
Der Prozess gegen Martin Winterkorn startete vor knapp einem Jahr: Nun teilt das zuständige Landgericht in Braunschweig mit, dass es nach der bereits längeren Pause keine Wiederaufnahme gibt – vorerst.
Die 16. Strafkammer des Braunschweiger Landgerichts hat das Verfahren gegen den Ex-VW-Boss Martin Winterkorn vorläufig eingestellt. Das teilt das Gericht am Dienstag schriftlich mit. Der Grund für die Einstellung sei ein vorübergehendes Hindernis.
Zur Erklärung: Das vorübergehende Hindernis sieht die sachverständig beratene Kammer in der länger andauernden Erkrankung Winterkorns. Durch diese war er verhandlungsunfähig.
Die Kammer werde aber, so schreibt es das Landgericht, den Gesundheitszustand Winterkorns weiter im Blick behalten – und setze das Verfahren fort, sollte der Ex-VW-Boss wieder verhandlungsfähig sein.
Der Prozess gegen den ehemaligen Volkswagen-Chef Winterkorn im Dieselskandal begann Anfang September 2024 vor dem Landgericht Braunschweig. Ihm werden im Zusammenhang mit dem Skandal gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, uneidliche Falschaussage sowie Marktmanipulation zur Last gelegt.
Winterkorn, der von 2007 bis 2015 als Vorstandsvorsitzender von Volkswagen fungierte, trat aufgrund des Abgasskandals zurück. Im Zuge von Untersuchungen durch US-Behörden musste Volkswagen einräumen, dass in Millionen Dieselfahrzeugen weltweit eine illegale Abschalteinrichtung installiert wurde.
Diese sorgte dafür, dass die Grenzwerte für Stickoxide auf dem Prüfstand eingehalten wurden, nicht jedoch im tatsächlichen Fahrbetrieb. Infolgedessen hätten diese Fahrzeuge keine Zulassung erhalten dürfen.