Die Brandenburger Feuerwehr kämpft aktuell gegen mehrere Waldbrände gleichzeitig. Im Landkreis Elbe-Elster brennt es auf mindestens 13 Hektar, eine nahe gelegenes Dorf wurde vorübergehend evakuiert.
- Waldbrand auf rund 22 Hektar bei Sonnewalde in Elbe-Elster
- Zwischenzeitliche Evakuierung von Kleinbahren aufgehoben
- Brand unter Kontrolle, knapp 300 Einsatzkräfte vor Ort
Der Waldbrand bei Sonnewalde im Osten des Landkreises Elbe-Elster ist unter Kontrolle. Wie der Landkreis am Dienstagabend mitteilte, wurde die Großschadenslage aufgehoben.
„Der Katastrophenschutzstab des Landkreises sah aufgrund der entspannten Lage beim Großbrand zwischen Breitenau und Kleinbahren die Notwendigkeit nicht mehr gegeben“, hieß es vom Landkreis. Ab 22 Uhr liege die weitere Bekämpfung und Koordination vor Ort nun in der Verantwortung der örtlichen Feuerwehrkräfte.
Feuerwehr bringt Waldbrand bei Treuenbrietzen unter Kontrolle
Bewohner können in evakuiertes Dorf zurück
Am Mittag war dort eine Rauchentwicklung festgestellt worden, gegen 14 Uhr wurde die Großschadenslage ausgerufen. Vorsichtshalber war die Ortslage Kleinbahren evakuiert worden. 52 Personen mussten den Ort verlassen, die Zufahrten wurden von der Polizei abgeriegelt.
Am Abend wurde die Evakuierung wieder aufgehoben, ab 20 Uhr konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren, wie der Landkreis mitteilte.
Die Evakuierung war laut dem Waldbrandschutzbeauftragten des Landes Raimund Engel eine Vorsichtsmaßnahme wegen der massiven Rauchentwicklung. „Brandgase, auch von einem Waldbrand, sind gefährlich. Das darf man nicht unterschätzen“, mahnte Engel. Die Feuerwehr teilte am Abend mit, der Ort sei nicht in Gefahr.
Brand auf rund 22 Hektar, etwa 300 Feuerwehrkräfte im Einsatz
Rund 300 Einsatzkräfte mit 36 Einsatzfahrzeugen bekämpfen den Brand vom Boden aus. Bislang sei es gelungen, die Ausbreitung des Brandes aufzuhalten, hieß es am Abend vom Landkreis. Der Kreis gibt die betroffene Fläche mit 22 Hektar an.
Aktuell hat die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Unklar ist allerdings, wie sich das Geschehen am Mittwoch weiterentwickeln wird, dann ist der bislang heißeste Tag des Jahres vorhergesagt. Wie die Feuerwehr dem rbb erklärte, kreisen die Kräfte nun das Gebiet ein, um an den eigentlichen Brandherd heranzukommen.
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Gebiet gilt als „kampfmittelverdächtig“
Sowohl Förster als auch die Feuerwehr kämen nicht an den Brand heran, weil das Gebiet als „kampfmittelverdächtig“ eingestuft ist, sagte Raimund Engel.
Demzufolge dürfte es der bisher größte Feuerwehreinsatz in Brandenburg in diesem Jahr sein. Laut dem Landkreis wurde der Katastrophenstab in Herzberg einberufen.
Die Brandursache ist noch unklar. „Noch ist es zu früh, um zu benennen, ob die Feuer eventuell durch fahrlässiges Handeln verursacht wurden“, so Engel. „Trockenheit ist ein Faktor, doch die Brandursache ist in den meisten Fällen der Mensch.“
Die Bevölkerung ist aufgefordert, den Bereich weiträumig zu umfahren. Es soll auch auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr geachtet und den Anweisungen der Einsatzkräfte gefolgt werden.
Es wurde eine Bürgertelefonnummer mit der Nummer 03535464004 eingerichtet. Weitere Informationen soll es vom Landkreis Elbe-Elster auf der Homepage des Kreises [lkee.de] geben.
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Acht Waldbrände gleichzeitig in Brandenburg
Die Feuerwehr musste am Dienstagnachmittag acht Waldbrände gleichzeitig in Südbrandenburg bekämpfen. Der Brand in bei Kleinbahren ist der größte.
Zudem ist im Bereich südlich von Treuenbrietzen/Frohnsdorf (Potsdam-Mittelmark) ein großer Waldbrand ausgebrochen, wie die Feuerwehr am Nachmittag meldete. Die Feuerwehr brachte den Brand schnell unter Kontrolle. Es wird jedoch weiterhin vor starkem Rauch gewarnt.
Die Feuerwehr war auch noch in Sorno und Fichtenberg (beide Elbe-Elster), in Proschim und Laubsdorf (Spree-Neiße), in Zinnitz (Oberspreewald-Lausitz) in Schönwalde (Dahme-Spreewald) im Einsatz. Auch diese Feuer sind laut Leitstelle inzwischen unter Kontrolle.
In den Landkreisen Elbe-Elster, Spree-Neiße und Oder-Spree gilt aktuell die höchste Waldbrandwarnstufe, in den übrigen Landkreisen die zweithöchste Stufe. Nur im äußersten Nordwesten des Landes, in der Prignitz, gilt eine mittlere Waldbrandgefahr.
Innenminister ruft zu Achtsamkeit auf
Der Brandenburger Innenminister René Wilke (parteilos) mahnte die Bevölkerung zu Achtsamkeit. „Wir erleben einfach jetzt sehr, sehr heiße Tage, eine hohe Gefahr für Waldbrände.“ Der Waldbrand in Elbe-Elster sei genau das Szenario, das man in Brandenburg immer fürchte: „die Hitze, dann die Waldstruktur, die wir generell haben und dann die Gefährdung durch Munitionsbelastung“.
Brandenburg ist nach Angaben des Landesbetriebs Forst mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.07.2025, 16:20 Uhr