Die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) hat zu ihrem 50. Geburtstag ein Bauprojekt versprochen, das klimabewusste Architektur mit bezahlbarem Wohnraum und hoher Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner verbinden soll.
Bis zum Herbst 2028 sollen auf einem städtischen, 8700 Quadratmeter großen Baufeld an der Elisabeth- Ecke Bachstraße 190 Wohnungen mit insgesamt 13.400 Quadratmetern Wohnfläche für rund 450 Menschen entstehen. „Das Wohnquartier ist nicht nur das bisher größte, sondern vor dem Hintergrund des Klimawandels auch das modernste und ‚grünste‘ Bauprojekt in der Unternehmensgeschichte“, erläuterte SWD-Geschäftsführer Klaus Feldhaus. „Die Architekten wählten im Wettbewerb dafür die Bezeichnung „Urban Jungle“. Die großzügige Fassaden- und Dachbegrünung wird zusammen mit den parkähnlichen Grünflächen im Innenhof für eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität sorgen.“
So soll das Wohnquartier demnächst im baulich hochverdichteten Stadtbezirk 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe, Volmerswerth) für eine leicht verbesserte Anpassung an den Klimawandel sorgen. Große Fassadenbereiche des sieben bis achtstöckigen Gesamtgebäudes werden zur Straßenseite hin begrünt, besonders intensiv im Bereich der Gebäudekante an der Bachstraße/Elisabethstraße. Die obersten Dachflächen werden als Biodiversitätsdächer gestaltet, um Lebensräume sowie Brut- und Niststellen für Kleinsäuger, Vögel und Insekten zu schaffen. Weitere Dächer werden intensiv begrünt. Auf der Gebäudeseite zum Innenhof werden fünf Dächer als Mikrohöfe jeweils auf Höhe der ersten Etage mit bis zu vier Meter hohen Sträuchern bepflanzt. Diese aufwändige Begrünung unterstützt durch den Kühlungseffekt die Klimaregulierung des Gebäudes, das an einem der Hitze-Hotspots der Stadt entstehen wird. Der Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke ist ein weiterer Positivpunkt in der Klimabilanz des Neubaus.
Zudem wird bei dem Projekt, das der „Düsseldorfer Wohnbauoffensive“ zuzurechnen ist, als Mietzins sozialverträgliche Konditionen gefordert. 30 Prozent der Wohnungen sind Menschen aus der sogenannten Einkommensgruppe A vorbehalten. Sie müssen nach dem Bau nur 6,80 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zahlen. 30 weitere Prozent gehören zur Einkommensgruppe B, deren Mietkosten auf 7,60 Euro pro Quadratmeter gedeckelt sind. Und die 40 Prozent der Wohnungen, die nicht zu den öffentlich geförderten zählen, sollen am Anfang mit 13 Euro pro Quadratmeter die Düsseldorfer Verhältnisse unterschreiten.
Die Stadt und die SWD wollen mit diesem Projekt neue Maßstäbe auch für eine soziale Durchmischung setzen. So wird auch an Studenten- und Azubi-Wohnen gedacht. 30 Wohnungen befinden sich als Appartements in fünf Wohngruppen und weitere fünf Appartements sind für eine reine Azubi-Wohngruppe vorgesehen.
Im Erdgeschoss des Komplexes sollen auch mehr als 3000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen. Neben einer Kita werden bevorzugt Räumlichkeiten für soziale Einrichtungen, Büros und ein Café eine Heimat finden, um ein lebendiges gemischtes Quartier zu schaffen.
Aber: „Wir werden nicht für jede Wohnung einen Parkplatz zur Verfügung stellen“, offenbart Feldhaus. „Das werden wir mit einer Mobilitätsstation und weiteren Mobilitätseinrichtzungen kompensieren.“ So glänzt das neue Quartier mit einer vorteilhaften Innenstadtlage, von der vieles innerhalb von zehn Minuten zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar ist. So werden in der Tiefgarage 131 PKW- und 400 Fahrradstellplätze vorhanden sein. Und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr mit S-Bahn (Bilker Bahnhof), Straßenbahnen und Bussen (vor den Arcaden) sei nahezu optimal.
Kein Wunder also, dass Oberbürgermeister Stephan Keller beinahe ins Schwärmen geriet. „Die SWD wird als Wohnungsgesellschaft vor allem im Bereich des Wohnungsneubaus für die Landeshauptstadt immer wichtiger. Dabei stellt das neue Wohnquartier an der Elisabethstraße einen wichtigen Meilenstein dar“, lobt der OB. „Mit mehr als 8.700 bezahlbaren Wohnungen bietet die SWD heute auch Menschen mit geringerem Einkommen ein Zuhause bei uns in Düsseldorf. Mit ihren Neubauprojekten setzt die SWD dieses Engagement fort.“