Mehr als drei Stunden lang fotografierte Andreas Fischer drei Tänzerinnen in einem Steinbruch. Dabei entstanden mehr als 3000 Fotos, von denen 250 anschließend gemeinsam ausgewählt wurden – 22 schafften es in die aktuelle Ausstellung.

Im Zentrum stehen die drei Tänzerinnen Marina Tessari, Christine Mühlberger und Fatima Guth vom Ballett-Tanz-Studio Katja Krüger. Andreas Fischer ließ den Tänzerinnen freie Hand vor der Kamera, wodurch jede Einzelne Inspiration und Charakter zum Ausdruck bringen konnte. Solch ein Entscheidungsfreiraum stellte für die Tänzerinnen im ersten Moment eine Herausforderung dar, führte jedoch schnell zu neuen Impulsen, die die Authentizität der Fotoarbeiten bekräftigen.

Für Christine Mühlberger war es das erste Shooting dieser Art. „Der Kalk bot eine besondere Atmosphäre, die mich zu erdigen Bewegungen inspiriert und mit der Natur verbunden hat“, berichtet sie. Fatima Guth hatte zwar bereits Foto-Shooting-Erfahrung, hats sich jedoch noch nie in „so einer beeindruckenden Location“ fotografieren lassen.

Natürlich hätten sich die Tänzerinnen vorher Gedanken gemacht, was sie gerne zeigen wollten, fügt Christine Mühlberger hinzu, doch sie hätten sich vor Ort direkt neu orientieren müssen, weil der Steinbruch in der Realität doch eine ganz andere Atmosphäre bot.

Der Titel der Ausstellung „Dancing in the Dust“ sei hier wörtlich zu nehmen. Durch einen warmen sonnigen Foto-Shooting-Tag war der Steinbruch trocken und staubig. Doch die Tänzerinnen wussten sich die Gegebenheiten zu Nutze zu machen. Mit Wasser, das zur Staubbindung vor Ort genutzt wurde, bekommen auch die Fotos ein bindendes Element.

Nach dem Shooting, das sicherheitstechnisch begleitet wurde, begann Fotograf Andreas Fischer mit der grafischen und malerischen Nachbearbeitung, die jedes Bild auf der Leinwand zu einem Unikat machen. „Ich wollte schon immer mal was in der Natur machen, etwas mit Steinen und Werkzeugen“, berichtet Andreas Fischer. Die grafische Interpretation seiner Arbeiten sei hierbei ein Element, das er erstmalig eingesetzt habe.

Kunsthistoriker Urs Diederichs erläuterte bei der Vernissage in seiner Eröffnungsrede: „Andreas Fischer verwendet hier die fließenden Formen der Tänzerinnen gemeinsam mit Linien grafischer Elemente, die er mit Blau und Rot akzentuiert und verstärkt.“ Auch Sabine Krämer und Karin Schwertner, Galeristinnen der Backstubengalerie, sind von Fischers Arbeiten angetan. „Es ist eine schöne und runde Ausstellung“, findet Krämer. Besonders fasziniert hat die beiden die Arbeitsweise des Fotografen, der noch vor Ort in der Galerie die letzten farbigen Akzente setzte.

Die Ausstellung „Dancing in the Dust“ wird noch bis einschließlich Mittwoch, 23. Juli. in der Backstubengalerie an der Schreinerstraße 7 zu sehen sein. Die Galerie ist mittwochs und freitags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr für alle Interessierten geöffnet.