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Ein Asteroid könnte den Mond treffen und Trümmer in die Erdatmosphäre schleudern. Die Gefahr für Satelliten wächst. Experten sind besorgt über mögliche Schäden.

Ein Asteroid namens 2024 YR4 könnte am 22. Dezember 2032 mit dem Mond kollidieren. Laut aktuellen Einschätzungen würde der Einschlag einen intensiven Meteorschauer erzeugen, der von der Erde aus sichtbar wäre. Wegen der Mondtrümmer würde er Risiken für Satelliten darstellen. Die Wahrscheinlichkeit eines Mondtreffers ist laut Mirror innerhalb der letzten fünf Monate stetig gestiegen: von 1,7 Prozent im Februar auf derzeit rund vier Prozent.

Steigende Gefahr: Asteroid 2024 YR4 könnte den Mond treffen

Ursprünglich vermuteten Astronomen, dass 2024 YR4 die Erde treffen könnte, und die Sorge war entsprechend groß. Inzwischen erscheint es unwahrscheinlich, dass Fragmente des Asteroiden YR4 direkt auf die Erde stürzen. Beobachtungen zeigen, dass seine Bahn eher den Mond zum Ziel hat, mit einer Einschlagwahrscheinlichkeit von 4,3 Prozent.

Ein Aufprall würde Energie von etwa 6,5 Megatonnen TNT freisetzen, vergleichbar mit einer großen Kernexplosion. Zudem könnte er erdumlaufende Satelliten zerstören. Paul Wiegert, Hauptautor einer Studie zum möglichen Einschlag und Forscher an der University of Western Ontario in Kanada, erklärte, der Asteroid wäre das größte Objekt, das den Mond in den vergangenen 5000 Jahren getroffen hat.

Asteroid in ErdnäheDer Asteroid 2024 YR4 könnte der Erde im Jahr 2032 gefährlich nahe kommen. (Symbolbild) © -/ESA/P.Carril/dpaEinschlag könnte Millionen Kilogramm Mondmaterial ins All schleudern

Der Einschlag könnte bis zu 100 Millionen Kilogramm Mondmaterial ins All schleudern. Davon könnten bis zu zehn Millionen Kilogramm Trümmer die Erdatmosphäre erreichen. „Nur weil der Asteroid YR4 nicht mehr auf die Erde zusteuert, könnte er dem Planeten trotzdem irreparablen Schaden zufügen“, sagte Brad Tucker, Astrophysiker und Kosmologe an der Australian National University, laut Mirror. „Es könnte erhebliche Folgen haben, wenn sie zerbrechen und einen eigenen Trümmerring bilden.“

Tucker betonte auch die potenziellen Risiken für Satelliten. Er erklärte, dass einige Trümmer des Asteroiden YR4 in die Erdatmosphäre gelangen und wichtige Satelliten zerstören könnten. „Die Fragmente würden, selbst wenn sie klein sind, Satelliten beschädigen“, bestätigte auch Autor Paul Wiegert. „Ein Felsbrocken von einem Zentimeter, der sich zehntausende Meter pro Sekunde bewegt, ist einem Geschoss sehr ähnlich“, sagte er. Derzeit befinden sich mehr als 10.000 aktive Satelliten in der Erdumlaufbahn. Im nächsten Jahrzehnt werden viele weitere erwartet, was die Sorge um mögliche Mondtrümmer verstärkt.

Asteroid im Jahr 2028 voraussichtlich wieder sichtbar

Der um die Sonne kreisende Asteroid 2024 YR4 ist derzeit zu weit entfernt, um genau beobachtet zu werden. Er wird voraussichtlich erst 2028 wieder sichtbar sein. Dann können Forscher seine Größe und Bahn erneut bewerten, so BioBioChile.

Wiegert und seine Kollegen berichteten: „Angesichts der großen Fläche der Satellitenflotte im Jahr 2032 könnte es zu hunderten bis tausenden Einschlägen auf Satelliten kommen.“ Die Studie stellt fest: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Überlegungen zur planetaren Verteidigung sich breiter auf den Raum zwischen Erde und Mond erstrecken, und nicht allein auf den erdnahen Raum beschränkt bleiben sollten.“ Derzeit sind die Einschlagwahrscheinlichkeiten gering, doch die Beobachtungen werden fortgesetzt. Die Bahn von 2024 YR4 könnte sich bis 2032, wenn er der Erde näher kommt, noch ändern. (Redaktion)