Stand: 03.07.2025 15:48 Uhr
Von Donnerstag bis Samstag kommen die Tafeln aus ganz Deutschland zum Bundestafeltreffen in Hannover zusammen. Ein Highlight wird das gemeinsame Essen an einer langen Tafel sein, zu der jeder eingeladen ist.
Beim Bundestafeltreffen diskutieren die Mitglieder der deutschlandweit insgesamt 974 Tafeln über zentrale Verbandsthemen und wie sie gemeinsam die Zukunft der Tafel-Arbeit gestalten wollen. Eingeladen sind auch Gäste aus der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zum Auftakt am Donnerstag sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn: „Armut braucht weniger Scham, sondern stattdessen mehr Sichtbarkeit und Stimme, damit ihre Ursachen politisch bekämpft werden können.“ Damit appelliert er an die schwarz-rote Bundesregierung, für eine starke Sozialpolitik einzutreten.
Solidarität mit armutsbetroffenen Menschen
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Oft ist nicht genug für alle da, weshalb in der Vergangenheit sogar Aufnahmestopps verhängt wurden.
Auf dem Programm des Bundestafeltreffens stehen Workshops, Diskussionen und Fortbildungen zur Zukunft der Tafel-Arbeit. Am Samstag endet das Treffen mit einer besonderen Aktion in der Innenstadt: Bei der „Langen Tafel“ auf dem Opernplatz sind alle eingeladen, Platz zu nehmen und gemeinsam zu essen. Mit der Aktion will der Verband nicht nur ein Zeichen der Solidarität mit armutsbetroffenen Menschen setzen, sondern auch das Engagement der Helfenden würdigen.
Ausbleibende Spenden führen zu Wartelisten
Immer mehr Menschen seien auf das Hilfsangebot der Tafel angewiesen, sagte Steppuhn. In den vergangenen fünf Jahren stieg demnach die Zahl der Kundinnen und Kunden um 50 Prozent. Das begründet der Vorsitzende mit der Inflation und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Zeitgleich stagnierten die Lebensmittelsspenden in diesem Zeitraum oder gingen sogar zurück – was wiederum zu Wartelisten und Aufnahmestopps geführt habe, hieß es. Etwa 1,5 Millionen Menschen kommen den Angaben zufolge bundesweit regelmäßig zu den Tafeln.
Die Verteilhalle soll helfen, die wachsende Nachfrage nach Lebensmitteln zu decken. Auch für Tiefkühlprodukte ist nun Platz.