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Marina Russmann bei einer Probe des Oberstufen-Chors an der Oranienschule in Wiesbaden, wo sie nun auch als Lehrerin Musik unterrichtet. © Michael Schick/Michael Schick
Aus voller Kehle: Marina Russmann gibt Musikunterricht an der Oranienschule in Wiesbaden
Sie war 14 Jahre alt, als sie aus Russland nach Wiesbaden kam. Die deutsche Sprache hat Marina Russmann schnell gelernt, wie sie überhaupt viel anzufangen weiß mit Worten. Etwa, diese zu singen. In Mainz hat sie nach ihrem Schulabschluss eine Ausbildung in Gesangspädagogik absolviert, später in Bologna klassischen Gesang studiert. Wenn es um die Arbeit mit jungen Menschen geht, hat die heute 45-Jährige einen reichen Erfahrungsschatz. Was sicher hilfreich ist, wenn man, wie sie, Lehrerin werden möchte. Seit vielen Jahren leitet Russmann einen Knabenchor, arbeitet an der Stimmbildung von Kindern und Jugendlichen. Seit zehn Jahren ist sie an der Singakademie in Wiesbaden als Musikpädagogin tätig, unterrichtet privat eine Gesangsklasse und ist als freiberufliche Sängerin unterwegs – zuletzt bei einem Projekt in Halle (Westfalen), wo Musik des jüdischen Komponisten Norbert Glanzberg im Mittelpunkt stand. Die Wiesbadener Oranienschule spielt im Leben der ausgebildeten Opernsängerin eine besondere Rolle. Dort leitet sie mehrere Chöre. „Es rührt mich an, mit welchem Interesse und welcher Dankbarkeit sich junge Menschen der Musik und dem Gesang widmen“, sagt Russmann. Seit Mai ist Russmann Lehrerin im Vorbereitungsdienst. In der Oranienschule kennt man sie nun auch als Referendarin, dort hat sie bereits ihre ersten Schulstunden gehalten. Möglich ist das, weil nun auch Menschen mit nur einem (Mangel-)Fach in Hessen Lehrkräfte werden können. Auf das Unterrichten freut sie sich besonders. „Schließlich kann ich dann auch Menschen erreichen, die freiwillig nie zum Singen und Musizieren gekommen wären.“