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Zwei Staffeln, null negative Kritiken: Diese Serie schaffte, was selbst Breaking Bad nicht gelang. Trotzdem kennt sie niemand
Manchmal sind die besten Geschichten diejenigen, von denen noch niemand gehört hat. Während sich die Streaming-Welt um die neuesten Blockbuster-Serien dreht, gibt es da draußen ein Science-Fiction-Juwel, das praktisch unentdeckt geblieben ist. Die Rede ist von „Counterpart“ – einer Serie, die nicht nur J.K. Simmons in einer seiner besten Rollen zeigt, sondern auch das seltene Kunststück vollbracht hat, beide Staffeln mit perfekten 100 Prozent bei Rotten Tomatoes abzuschließen.
Ein Paralleluniversum voller Geheimnisse
Darum geht es in „Counterpart“: Howard Silk arbeitet seit 30 Jahren als kleiner Beamter für eine UN-Unterabteilung in Berlin. Sein Leben ist grau, seine Ehe liegt im Koma – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch dann entdeckt er das dunkle Geheimnis seiner Behörde: Sie bewacht einen Übergang zu einer parallelen Erde.
Was ist Rotten Tomatoes?
Rotten Tomatoes ist eine der wichtigsten Bewertungsplattformen für Filme und Serien, die Kritiken von professionellen Filmkritikern sammelt und daraus einen Prozentsatz berechnet – den „Tomatometer“. Eine 100%-Bewertung bedeutet, dass ausnahmslos alle Kritiker das Werk positiv bewertet haben, was extrem selten ist und als Qualitätssiegel gilt. Dass „Counterpart“ beide Staffeln mit perfekten 100% abgeschlossen hat, macht die Serie zu einem echten Kritiker-Liebling und unterstreicht ihre außergewöhnliche Qualität.
Diese andere Welt entstand 1987 durch ein Experiment ostdeutscher Wissenschaftler. Dort gibt es eine andere Version von Howard – kälter, gefährlicher, ein Spion statt eines Bürokraten. Als beide Welten kollidieren, wird aus dem langweiligen Beamten plötzlich ein Spielball zwischen den Dimensionen.
J.K. Simmons in seiner Paraderolle
Der Oscar-Preisträger liefert hier eine Meisterleistung ab, die selbst seine Arbeit in „Whiplash“ übertrifft. Simmons spielt nicht nur eine Doppelrolle, sondern erschafft zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Der eine Howard ist schüchtern und gebrochen, der andere selbstbewusst und manipulativ.
J.K. Simmons brilliert in „Counterpart“ als Howard Silk – sowohl als schüchterner Beamter als auch als gefährlicher Spion aus der Parallelwelt. © Starz
Die Herausforderung liegt nicht nur in der schauspielerischen Leistung, sondern auch darin, dass beide Howards lernen müssen, den jeweils anderen zu imitieren. Simmons navigiert durch diese Komplexität mit einer Präzision, die zeigt, warum er zu den besten Charakterdarstellern seiner Generation gehört.
Warum Kritiker begeistert sind
Die perfekte Bewertung bei Rotten Tomatoes kommt nicht von ungefähr. „Counterpart“ verbindet intelligente Science-Fiction mit Spionage-Thriller-Elementen. Die Serie stellt philosophische Fragen über Identität und Schicksal, ohne dabei die Spannung zu vernachlässigen.
Besonders beeindruckend ist die Weltenbau-Arbeit. Die beiden Berlins fühlen sich authentisch unterschiedlich an – das eine modern und westlich geprägt, das andere von einer alternativen Geschichte gezeichnet. Diese Aufmerksamkeit für Details macht jede Szene zu einem visuellen Erlebnis.
Das vorzeitige Ende einer Perle
Trotz der kritischen Anerkennung wurde „Counterpart“ nach nur zwei Staffeln eingestellt. Der Sender Starz hatte zwar von Anfang an zwei Staffeln bestellt, entschied sich aber gegen eine Fortsetzung. Ein Schicksal, das viele hochwertige Serien ereilt, die beim Mainstream-Publikum nicht genügend Anklang finden.
Wo kann man „Counterpart“ aktuell streamen?
„Counterpart“ ist aktuell über verschiedene Streaming-Plattformen verfügbar. Prime-Nutzer können die Serie mit einem ProSieben-Fun-Abo streamen, während sie bei Apple TV zum Kauf angeboten wird. Zusätzlich steht sie Nutzern mit einem Premium-Abo bei Joyn zur Verfügung. Auch die kurzfristige Verfügbarkeit bei MagentaTV sei noch erwähnt, allerdings ist die Serie dort nur noch bis zum 4. Juli 2025 verfügbar. Wer bereit ist, sich auf eine intelligente Sci-Fi-Serie einzulassen, wird mit einem der bestgehüteten Geheimnisse des Streaming-Universums belohnt.
Dabei bietet die Serie alles, was sich Sci-Fi-Fans wünschen: komplexe Charaktere, durchdachte Weltenbau-Arbeit und eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Die 20 Episoden erzählen eine abgeschlossene Geschichte, die auch ohne Fortsetzung zufriedenstellend endet.