Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto arbeiten Ersthelfer daran, ein Feuer nach einem russischen Angriff in der Region Kiew zu löschen.

In der Nacht wurde Kiew erneut massiv von Russland angegriffen. (Uncredited / Ukrainian Emergency S / Uncredited)

Nach Angaben von Bürgermeister Klitschko ist die Zahl der Verletzten mittlerweile auf mindestens 23 gestiegen. Zudem seien Eisenbahninfrastruktur, Gebäude und Fahrzeuge in der gesamten Stadt beschädigt worden. Präsident Selenskyj erklärte auf X, der Angriff sei „absichtlich massiv und zynisch“ gewesen. Russland zeige abermals, dass es nicht die Absicht habe, Krieg und Terror zu beenden.

Das ukrainische Militär sprach von insgesamt mehr als 530 Drohnen. Auch seien mehrere Marschflugkörper – darunter mindestens eine Hyperschallrakete – auf Ziele in Kiew und im Umland abgefeuert worden. Rund 270 Geschosse seien abgeschossen worden, 200 weitere durch elektronische Flugabwehr vom Kurs abgebracht, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit.

Telefonat mit Trump: Putin will an Zielen in der Ukraine festhalten

Russland meldete ebenfalls Angriffe auf sein Territorium. Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die Großstadt Sergijew Possad rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau sei eine Person verletzt und die Strominfrastruktur beschädigt worden, teilen die Regionalbehörden mit. Weiter hieß es, in der südrussischen Region Rostow sei eine Person durch ukrainischen Beschuss getötet worden.

Nur wenige Stunden vor dem großangelegten Angriff auf die Ukraine hatte US-Präsident Trump mit dem russischen Machthaber Putin telefoniert. In dem Telefonat bekräftigte Putin nach Angaben des Kreml, dass er an seinen Zielen in der Ukraine festhalte. Er habe aber zudem darauf hingewiesen, dass er weiter an einer Verhandlungslösung interessiert sei.

Geheimdienst: Russland verstärkt Einsatz von Chemiewaffen in Ukraine

Russland verwendet nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes und zweier niederländischer Geheimdienste mittlerweile auch verstärkt Chemiewaffen in der Ukraine. Der Einsatz von Tränengas sowie von Chlorpikrin sei zur Standardpraxis geworden und weit verbreitet, teilte der BND mit. Russland verstoße damit gegen das internationale Chemiewaffenabkommen.

Chlorpikrin gehört zu den sogenannten Lungenkampfstoffen und wurde im Ersten Weltkrieg unter der Bezeichnung Grünkreuz-1 bekannt. Nach Beobachtungen des BND sowie der niederländischen Dienste MIVD und AIVD unterstützt die russische Führung den verbotenen Einsatz aktiv.

Diese Nachricht wurde am 04.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.