Das jüngste Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag brachte keine Fortschritte im Ukrainekrieg. Trump, der im Wahlkampf versprochen hatte, den Konflikt an seinem ersten Tag im Amt zu beenden, zeigte sich enttäuscht vom Gespräch mit dem russischen Präsidenten: „Nein, ich habe überhaupt keine Fortschritte mit ihm erzielt“, so Trump.

Der Kreml bestätigte lediglich, Putin bleibe bei seiner Forderung nach einer „politischen Lösung“. In anderen Worten: Russland beharrt auf seinen Kriegszielen, wie der Anerkennung der neuen territorialen Realitäten in der Ost- und Südukraine sowie ein dauerhafter Nato-Verzicht für die Ukraine. Die beiden Präsidenten hatten am Donnerstag ihr sechstes Telefonat seit Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar geführt.

Ukrainischer Militärchef: „Die Russen bringen nichts als Terror und Mord“

Besonders brisant: Die Unterredung zwischen Moskau und Washington fand just vor einer neuen Welle russischer Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew statt. Ein deutliches Signal, dass Putin trotz der anhaltenden diplomatischen Gespräche weiterhin seine Kriegsziele unvermindert verfolgt.

Während die Diplomatie zurzeit stockt, eskaliert seit Tagen die Lage in der Ukraine. Nur Stunden nach dem Gespräch zwischen Trump und Putin versank Kiew in einer Nacht des Schreckens. Russland habe Dutzende Raketen und Drohnen auf die Hauptstadt abgefeuert, darunter auch Hyperschallwaffen vom Typ „Kinschal“. Mindestens 23 Menschen seien verletzt worden. Es gibt ukrainische Berichte, wonach mehrere Wohnhäuser, Schulen und Krankenstationen brannten. In mehreren Stadtteilen wüteten Brände, die Luft war Augenzeugenberichten zufolge mit Rauch und giftigen Verbrennungsrückständen verseucht. „Die Russen bringen nichts als Terror und Mord“, kommentierte der Militärverwaltungschef von Kiew, Tymur Tkatschenko, die Angriffe.

Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau vor, die Gespräche zwischen Trump und Putin gezielt für eine neue Eskalationswelle genutzt zu haben. „Dies war einer der massivsten Luftangriffe – bewusst zynisch und groß angelegt“, schrieb er auf Telegram. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bezeichnete die vergangene Nacht als „eine der schlimmsten der ganzen Zeit“ seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren. „Absolut schreckliche und schlaflose Nacht in Kiew“, schrieb er auf der Plattform X.

Blick auf den Dnepr in Kiew: Rauchschwaden ziehen über die ukrainische Hauptstadt.

Blick auf den Dnepr in Kiew: Rauchschwaden ziehen über die ukrainische Hauptstadt.VXimages.com/imago

Während die Bewohner Kiews um ihr Überleben kämpfen, fehlt es an internationaler Unterstützung. Die USA, der mit Abstand wichtigste militärische Verbündete der Ukraine, haben in dieser Woche überraschend Lieferungen von Patriot-Raketen und Präzisionswaffen gestoppt – offiziell, um eigene Bestände zu sichern. Der frühere Präsident Joe Biden habe das „ganze Land geleert, um ihnen Waffen zu geben, und wir müssen sicherstellen, dass wir genug für uns selbst haben“, sagte der US-Präsident Donald Trump. Die Folgen für die Ukraine sind verheerend: Die ukrainische Luftabwehr kann nur noch etwa die Hälfte der russischen Angriffe abwehren; an der Front nutzt Moskau die Schwäche aus, um im Osten weiter vorzudringen.

Die Aussichten auf Frieden sind aktuell düster. Putin beharrt auf seinen Kriegszielen und lehnt jedweden westlichen Vermittlungsversuch ab, während Trump zwischen einer weiteren Unterstützung für die Ukraine und der „America zuerst“-Rhetorik schwankt. Europa zeigt sich gespalten – einige Länder drängen auf mehr Waffenlieferungen, andere fürchten eine weitere Eskalation. Der Krieg in Osteuropa droht weiter zu eskalieren – die Zivilbevölkerung zahlt den Preis.