Der Künstler Günther Uecker sitzt im Schweriner Dom. Uecker, einer der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler, ist tot. Uecker starb am 10.06.2025 im Alter von 95 Jahren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Familie erfuhr.

Stand: 05.07.2025 15:57 Uhr

Im Schweriner Dom haben am Sonnabend Freunde und Familie bei einem Trauergottesdienst Abschied von Günther Uecker genommen. Der Künstler war bekannt für seine reliefartigen Nagelbilder. Uecker war Anfang Juni im Alter von 95 Jahren gestorben.

Seine letzte Reise führt Günther Uecker zurück nach Mecklenburg-Vorpommern – dorthin, wo er geboren wurde. Mit einem Trauergottesdienst ist am Sonnabend des verstorbenen Künstlers gedacht worden. Rund 220 Gäste waren in den Schweriner Dom gekommen, darunter Familie, Freunde und auch Politiker.

Manuela Schwesig und Joachim Gauck sitzem im Schweriner Dom

Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Altbundespräsident Joachim Gauck nahmen am Trauergottesdienst teil.

Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nahm an der Gedenkveranstaltung im Schweriner Dom teil. Uecker sei einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit gewesen, sagte Schwesig in ihrer Rede. „Günther Uecker war ein Mensch, der die Kraft hatte, mit einem Nagel die Welt zu bewegen“, würdigte Schwesig sein künstlerisches Schaffen.

Uecker blieb Heimat verbunden

Uecker, der vor allem für seine Nagelbilder und -Installationen Berühmtheit erlangt hatte, war am 10. Juni in seiner Wahlheimat Düsseldorf verstorben. Im Schweriner Dom hat er große Spuren hinterlassen. Im vergangenen Dezember hatte Uecker die letzten zwei seiner insgesamt vier großen blauen Fenster für den Dom übergeben. Das Fenster-Ensemble taufte der Künstler „Lichtbogen“.

Der Künstler sei seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern immer verbunden gewesen, betonte die Ministerpräsidentin am Sonnabend. „Rerik verdankt Günther Uecker das neue Kirchendach und zwei Kirchenglocken. Ausstellungen von ihm waren in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg zu sehen.“ Schwesig dankte Günther Uecker für sein Werk und seine klare Haltung. „Wir danken ihm für das Licht, das bleibt.“

Ein älterer Mann sitzt lächelnd in einer Kirche, hinter ihm sind Kirchenfenster zu erkennen.

Ueckers Kirchenfenster im Schweriner Dom verbinden Kunst und Spiritualität zu einem bedeutenden Vermächtnis. Ein Gespräch.

Trauerfeier unterm „Lichtbogen“

Volker Mischok bei einer Rede im Schweriner Dom

Dom-Pastor Volker Mischok gestaltete den Trauergottesdienst im Schweriner Dom.

Dem Schweriner Dom fühlte sich Uecker sein Leben lang verbunden. Und auch im modernisierten Museum in Schwerin soll er künftig besonders gewürdigt werden. Uecker habe Kraft und das Sensible miteinander verbinden können, sagt der ehemalige Dom-Pastor und langjährige Freund der Familie, Volker Mischok, der den Trauergottesdienst gestaltet hatte. Auch habe er stets empfindsam auf die menschlichen Nöte anderer reagiert. Nach dem Trauergottesdienst wurde Uecker in einer Urne im engsten Familienkreis beigesetzt.

Größte Sammlung im Staatlichen Museum Schwerin

Uecker wurde am 13. März 1930 in Wendorf bei Schwerin geboren und wuchs auf der Ostsee-Halbinsel Wustrow auf. Seit Mitte der 1950er-Jahre lebte er in Düsseldorf. Nach seinem dortigen Kunststudium schloss er sich der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Gruppe Zero an. Seit den 1980er-Jahren setzte sich Uecker zunehmend mit politischen Themen auseinander. Zu seiner Kunst gehörte auch die Beschäftigung mit Religionen.

Von 2002 bis 2008 war der Künstler zeitweise nach Wustrow zurückgekehrt, wo er in einer Strandhütte lebte und arbeitete. 2013 erwarb das Staatliche Museum Schwerin 13 Werke von Günther Uecker und verfügt damit über die größte Sammlung des Künstlers in Norddeutschland. Für seine umfangreichen Verdienste wurde Uecker 2023 mit dem Verdienstorden des Landes MV ausgezeichnet.

Zwei von dem Künstler Günther Uecker gestaltete Kirchenfenster im Schweriner Dom.

Der für Nägel weltberühmte Künstler hinterlässt seiner Mecklenburger Heimat Kirchenfenster in Schwerin und im Ostseebad Rerik zwei Glocken.

Der Künstler Günther Uecker sitzt im Schweriner Dom. Uecker, einer der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler, ist tot. Uecker starb am 10.06.2025 im Alter von 95 Jahren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Familie erfuhr.

Der Nagelkünstler Günther Uecker war am 10. Juni im Alter von 95 Jahren gestorben. Bis zur Trauerfeier liegt das Buch im Dom aus.