Berlin – Jedes Wochenende das gleiche Bild: Auch am Sonnabend musste die Berliner Polizei bei einer Israel-Hasser-Demo einschreiten und den Aufzug vorzeitig stoppen. Mindestens zehn Personen wurden vorläufig festgenommen.

Der anti-israleische Aufzug unter dem Motto: „Solidarität mit Palästina. Stoppt den Gaza Genozid. Keine Waffenlieferungen an Israel“ war mit 500 Teilnehmern angemeldet worden, tatsächlich erschienen aber nur 300 Aktivisten am Startpunkt Wilmersdorfer Straße Ecke Kantstraße in Berlin-Charlottenburg.

Laut Polizeisprecherin Anja Dierschke beobachteten die eingesetzten Beamten mehrere Straftaten, der Aufzug wurde schließlich an der Kantstraße/Ecke Wielandstraße gestoppt. „Den Teilnehmern wurde eine stationäre Kundgebung bis 17.30 Uhr gewährt. Der Aufzug löste sich allerdings schon vorher auf“, so die Sprecherin.

Karoline Preisler (FDP) hält am Rande der propalästinensischen Demonstration in der Wilmersdorfer Straße/Ecke Kantstraße ein Schild mit der Aufschrift „Until the Last Hostage“

Karoline Preisler (FDP) hält am Rande der Anti-Israel-Demonstration in der Wilmersdorfer Straße/Ecke Kantstraße ein Schild mit der Aufschrift „Until the Last Hostage“

Foto: Soeren Stache/dpa

Wie so oft war auch die FDP-Politikerin Karoline Preisler bei der Demo – wie immer von mehreren Polizisten geschützt. Sie hielt ein Schild hoch mit der Aufschrift „Until the last hostage“ („Bis zur letzten Geisel“) und machte sich damit für die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln stark.

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Polizeisprecher Martin Halweg: „Mehrere unserer Kollegen hatten einen schützenden Ring um die Politikerin gebildet. Einige Demonstranten versuchten, diesen zu durchbrechen. Das ist ihnen nicht gelungen.“

Angriffe auf Preisler verhindert

Karoline Preisler konnte den Ort unverletzt verlassen.

Mindestens zehn Personen wurden unter anderem wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole festgesetzt. Diese Zahl könnte nach Auswertung aller Einsatzabschnitte allerdings noch steigen. Insgesamt war die Berliner Polizei am Sonnabend mit 600 Beamten für allen Veranstaltungen stadtweit im Einsatz.

Im Berliner Stadtteil Tiergarten versammelten sich am Abend Hunderte Menschen zu einer anti-isreaelischen Kundgebung. Ursprünglich hatte die Polizei die Demonstration verboten – aus Sorge um die öffentliche Sicherheit. Doch das Oberverwaltungsgericht hob das Verbot wieder auf. Das bestätigte eine Polizeisprecherin auf der Plattform X. Bis zu 1500 Menschen kamen am Schöneberger Ufer zusammen. Die Polizei beobachtete die Lage genau. „Im Rahmen der Redebeiträge gab es Passagen, die noch bewertet werden“, sagte die Polizeisprecherin.