Israel hat die von der Terrororganisation Hamas geforderten Änderungen am neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist aber zu indirekten Verhandlungen bereit. Sein Büro bezeichnete Änderungswünsche der Hamas an Katars Vorschlag als „inakzeptabel“.
Netanjahu habe aber die Einladung zu „Annäherungsgesprächen“ angenommen. Eine Delegation werde noch am Sonntag in die katarische Hauptstadt Doha aufbrechen. Am selben Tag wird Netanjahu Medien zufolge in die USA abreisen.
Die Hamas hatte am Freitag ihre Bereitschaft erklärt, „sofort“ Gespräche über den Vorschlag aufzunehmen. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine erneute auf 60 Tage befristete Waffenruhe, wie die Nachrichtenagentur AFP aus palästinensischen Verhandlungskreisen erfuhr. Die Hamas würde mehrere der noch lebenden israelischen Geiseln freilassen sowie die Leichen von bereits Verstorbenen. Im Gegenzug sehe der Vorschlag vor, dass Israel mehrere palästinensische Gefangene freilässt.
Hamas fordert, Hilfslieferungen anders zu organisieren
Die Hamas stimmte dem Vorschlag nach eigener Darstellung grundsätzlich zu, sieht aber noch Klärungsbedarf in drei Punkten: So fordert die Terrororganisation laut der Times of Israel, dass die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe fortgesetzt werden, bis eine Einigung erzielt ist.
Israel
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Breaking the Silence:
„Es ist an der Zivilgesellschaft, Israel zur Rechenschaft zu ziehen“
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Nahost:
Abstraktes Sterben
Johann Wadephul:
„Dann ist unser Platz im Zweifel an der Seite Israels“
Außerdem will sie, dass die UN und andere internationale Hilfsorganisationen wieder die Kontrolle über die Lieferung humanitärer Hilfe in Gaza übernehmen. Aktuell ist dafür die von Israel und den USA unterstützte umstrittene Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zuständig.
© Lea Dohle
Newsletter
Was jetzt? – Der tägliche Morgenüberblick
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.
Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement.
Zudem solle sich das israelische Militär auf die Positionen zurückziehen, die es vor dem Scheitern der vorherigen Waffenruhe im März innegehabt hatte, berichtete die israelische Zeitung weiter.
Tausende fordern in Israel Freilassung aller Geiseln
Zeitgleich forderten Tausende Menschen in Tel Aviv und anderen Städten, alle noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizulassen. Medienberichten zufolge sieht der neue Lösungsvorschlag aber nur die Freilassung von zehn der 20 als lebend angenommenen Geiseln vor, im Austausch gegen palästinensische Häftlinge.
Nach israelischem Erkenntnisstand sind noch mindestens 20 Geiseln am Leben. Der Status von zwei Entführungsopfern ist unklar. Überdies befinden sich noch die Leichen von 28 Verschleppten in Gaza.