Newsblog zum Ukraine-Krieg

Gespräch von Trump-Gesandtem und Putin endet nach vier Stunden

Aktualisiert am 11.04.2025 – 21:56 UhrLesedauer: 14 Min.

Wladimir Putin (r) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff: Ergebnisse des Gesprächs sind zunächst nicht bekannt.Vergrößern des Bildes

Wladimir Putin (r) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff: Ergebnisse des Gesprächs sind zunächst nicht bekannt. (Quelle: Gavriil Grigorov)

Trumps Unterhändler spricht mehr als vier Stunden lang mit Putin. Im Verteidigungsministerium der Ukraine wechselt das Personal. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Kremlchef Wladimir Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Das Treffen sei beendet, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss Interfax zufolge nicht aus, dass es nach den Unterredungen auch ein weiteres Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump geben könnte. Witkoff habe eine Nachricht Trumps mitgebracht, die sich Putin anhöre, hatte Peskow gesagt. Die Gespräche zu den verschiedenen Aspekten einer Lösung des Konflikts um die Ukraine gingen weiter. Es gehe um schwierige Fragen. Das Treffen sei eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Elemente der Position und die Beunruhigung Russlands darzulegen und sie über Witkoff Trump zu übermitteln, sagte Peskow.

US-Präsident Donald Trump setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: „Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.“

Im Ukraine-Krieg kämpfen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „mehrere hundert“ Chinesen für Russland. „Wir haben Informationen, dass mindestens mehrere hundert chinesische Staatsangehörige als Teil der russischen Besatzungskräfte kämpfen“, sagte Selenskyj am Freitag per Videoschalte bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, Iwan Hawryliuk, tritt von seinem Posten zurück. Das erklärte er gegenüber dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk „Suspilne mowlennja“. Der Generalleutnant machte keine Angaben zu dem Grund seines Rücktritts – in ukrainischen Medien wird allerdings spekuliert, dass Hawryliuks Rücktritt Verteidigungsminister Rustem Umjerow den Rücken freihalten soll.

Kritiker werfen Umjerow vor, die Unabhängigkeit der Beschaffungsbehörde für Militärgüter zu untergraben – und so die Beschaffung weniger transparent zu gestalten. Hawryliuk sei als Stellvertreter laut „Kyiv Independent“ von Seiten des Verteidigungsministeriums für Beschaffung von Rüstungsgütern zuständig gewesen. Er war in seinem Amt seit dem März des letzten Jahres.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Verbündeten zur Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme aufgerufen. Die Ukraine benötige zehn weitere Patriot-Raketensysteme zur Verteidigung des Luftraums, erklärte er in einer Online-Botschaft an ein Treffen von Ländern, die das Land unterstützen. Die jüngsten russischen Angriffe hätten gezeigt, dass Russland nicht bereit sei, realistische Friedensinitiativen zu akzeptieren oder gar umzusetzen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich überrascht zu Medienberichten über Probleme mit deutschen Waffen in der Ukraine gezeigt. „Die Berichte habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen“, sagte Pistorius am Rande des Treffens der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag in Brüssel. Er sei in „regelmäßigem Austausch mit unseren ukrainischen Partnern und Meldungen wie diese oder Beschwerden über unser Material sind mir nicht bekannt geworden“. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Führung in Kiew wirft den russischen Besatzern weitere Kriegsverbrechen vor – vom anhaltenden Beschuss von Städten mit vielen zivilen Opfern bis zur Erschießung von Kriegsgefangenen. Letzteres sei auf einem von einer Drohne aufgenommenen Video dokumentiert, schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram. Die Aufnahmen zeigen, wie vier Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese den am Boden liegenden Männern erst in den Rücken und dann in den Kopf.