Im 19. Jahrhundert bekamen Mädchen ihre erste Blutung mit 18 Jahren, heute sind sie im Schnitt zwölf Jahre. Das könnte auch mit der Ernährung zu tun haben.
Wer eine Gruppe Dreizehnjähriger – die jüngsten Teenager – beobachtet, dem bietet sich ein buntes Bild: In kaum einer Altersstufe sind die Unterschiede so augenscheinlich. Und: Im Vergleich zu Gleichaltrigen vor einem halben Jahrhundert liegt der Anteil derer, bei denen die Pubertät schon sichtbar fortgeschritten ist, heute höher (Jama Pediatrics 174, e195881). Dafür verantwortlich gemacht werden Stress, Antibiotika in Lebensmitteln und Umwelthormone in Pestiziden, Plastik und Duftstoffen.
Einen Meilenstein in der Entwicklung von Mädchen markiert ihre erste Monatsblutung, die Menarche. In den vorigen Jahrzehnten ist das Alter, in dem sie auftritt, gesunken, die Zeitspanne bis zu ihrer Regelmäßigkeit hat sich hingegen verlängert (JAMA Netw Open 7, e2412854). Auch der erste Samenerguss (Ejakularche) bei Buben dürfte früher auftreten, doch bei ihnen sind die Studienergebnisse weniger eindeutig (Paediatric and Perinatal Epidemiology 33, 70–78). Relevant ist das Menarchealter vor allem für die Gesundheitsvorsorge. So haben Mädchen mit einer sehr frühen als auch jene mit einer sehr späten Menarche ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Circulation 13, 237-44). Außerdem bestehen statistische Zusammenhänge zwischen früher erster Periode und Diabetes, Fettleibigkeit sowie Brustkrebs.
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