Newsblog zum Ukraine-Krieg

Ukrainische Drohnen stören Flugverkehr über Moskau

Aktualisiert am 06.07.2025 – 19:07 UhrLesedauer: 35 Min.

Ukrainische Soldaten steuern eine Drohne (Archivbild): Russische Militärblogger kritisieren deren Erfolge.Vergrößern des Bildes

Ukrainische Soldaten steuern eine Drohne (Archivbild): Der Flugverkehr über St. Petersburg und Moskau wurde massiv gestört. (Quelle: IMAGO/Dmytro Smolienko)

Ukrainische Drohnen stören den Flugverkehr über St. Petersburg und Moskau. Auf einem Tanker ist es in einem russischen Hafen zu einer Explosion gekommen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Die ukrainischen Streitkräfte haben mit mehreren Drohnen den Flugverkehr in Teilen Russlands kräftig gestört. Nach dem Flughafen Pulkowo bei St. Petersburg wurde auch der Flugverkehr am größten Moskauer Flughafen Scheremetjewo vorübergehend eingestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Auch bei Kirow, knapp 800 Kilometer nordöstlich von Moskau, kam der Flugverkehr vorübergehend zum Erliegen.

Nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin wurden sechs ukrainische Drohnen beim Anflug auf die russische Hauptstadt abgeschossen. Ähnliches wurde auch aus Kaluga gemeldet, dort wurden nach offizieller Darstellung sieben Drohnen zerstört. Bei St. Petersburg seien zwei Drohnen von der Flugabwehr getroffen worden. Über weitere Auswirkungen wie mögliche Treffer durch die ukrainischen Drohnen machte Russland keine Angaben.

Bei russischen Gleitbomben- und Drohnenattacken im Gebiet Donezk sind laut ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet worden. In der Stadt Kostjantyniwka seien beim Abwurf einer Bombe auf einer Baustelle zwei Zivilisten gestorben, zehn Minuten später sei eine Drohne in ein Auto gekracht, in dem ein Ehepaar gesessen habe, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk mit. Die Behörde veröffentlichte bei Telegram auch Fotos von der toten 39 Jahre alten Frau und ihrem 40-jährigen Mann. 15 Wohngebäude und Stromleitungen seien beschädigt worden, hieß es.

Im russischen Ostseehafen Ust-Luga ist es auf dem Tanker „Eco Wizard“ zu einer Explosion gekommen, offenbar ist auch Ammoniak ausgetreten. Dies berichtet die russische investigative Nachrichtenseite „The Insider“. Die Gründe für die Explosion sind derzeit noch unklar. Das russische Verkehrsministerium informierte über einen „geringen Austritt von flüssigem Ammoniak während des Vorfalls beim Laden“ des Ammoniaktankers. Die weitere Beladung sei „umgehend gestoppt“ worden.

Laut russischen Telegram-Kanälen soll es an Bord des Schiffes während des Beladens mit Ammoniak zu einer Explosion gekommen sein, wodurch der Rumpf beschädigt wurde und das Schiff nun Wasser aufnimmt, berichtet „The Insider“ weiter.

Die 23-köpfige Besatzung wurde evakuiert, Taucher sollen das Schiff untersuchen. Verletzte gibt es dem Bericht zufolge keine. Eine Lagebesprechung unter Leitung des ukrainischen Verkehrsministers Roman Wladimirowitsch Starowoit habe bereits stattgefunden, schreibt „The Insider“ weiter. Der Tanker fährt unter der Flagge der Marshallinseln und war aus Belgien gekommen.

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge zwei Ortschaften im Osten der Ukraine unter seine Kontrolle gebracht. Es handele sich um Soboliwka in der Region Charkiw und Piddubne in der Region Donezk, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem meldete die Nachrichtenagentur Interfax, russische Einheiten hätten einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt, eine Fabrik für Drohnen-Komponenten und Munitionslager angegriffen. Eine ukrainische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.