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Russland organisiert laut Geheimdienstinformationen weltweit Unterstützung für den Ukraine-Krieg: Laos und Nordkorea sind Teil der Strategie.

Moskau – Verfolgt Putin eine neue Taktik im Ukraine-Krieg? Ein Bericht des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) vom Freitag, deutet darauf hin, dass der Kreml intensiv daran arbeitet, Laos in den Krieg gegen die Ukraine einzubinden.

Russland organisiert demnach die Entsendung einer Gruppe von Militäringenieuren der laotischen Volksarmee, die Minenräumarbeiten in der russischen Region Kursk durchführen sollen. Das Gebiet grenzt direkt an die Ukraine. Die Operation wird unter dem Deckmantel „humanitärer Projekte“ getarnt, wie die Kyiv Post berichtet.

Putins Taktik im Ukraine-Krieg – Laos steht im Fokus

Laos sei das jüngste Land, auf das Russland für seine Kriegsziele setze, so der HUR. Da Laos stark von ausländischer Hilfe abhängig sei, habe es sich bereit erklärt, bis zu 50 Militärpioniere für die Minenräumungsoperationen zu entsenden. So berichtet das Portal Defense Express.

Darüber hinaus leiste Laos russischen Soldaten, die in der Ukraine verwundet wurden, bereits kostenlose medizinische Hilfe. Laut ukrainischen Beamten nutzt Russland diese humanitäre Rhetorik, um die Präsenz ausländischer Truppen auf seinem Boden zu rechtfertigen. Die laotischen Truppen sind jedoch kein Einzelfall: Der ukrainische Militärgeheimdienst dokumentiert jede Form der ausländischen Beteiligung an Russlands Überfall auf die Ukraine. Hinter Putins angeblich humanitärem Vorgehen steckt eine umfassende Strategie, die sich unter Umständen als kriegsentscheidend herausstellen könnte.

Putins Parade in Moskau: Russland feiert „Tag des Sieges“ mit gigantischer Militärparaderussische Studentinnen und Studenten, gekleidet in die Mode der 1950er und in sowjetischen UniformenFotostrecke ansehenLaos und Russland: Humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg oder Kriegsstrategie?

Der Geheimdienst des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj interpretiert die verstärkte Einbindung ausländischer Kräfte als klares Zeichen: Angesichts schwerer militärischer Verluste und erschöpfter Ressourcen nutzt Russland alle verfügbaren Wege, um seine Invasion fortzusetzen.

Neben der bereits bekannten Rekrutierung von Söldnern aus Afrika und Asien sowie Militäreinheiten aus Nordkorea, versuche Moskau nun, seine Partner durch sogenannte humanitäre Projekte in den an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen einzubinden.

Russlands geheimes Netzwerk: Laos und Nordkorea im Ukraine-Krieg

Das jüngste Vorgehen Russlands ist Teil eines größeren, beunruhigenden Musters ausländischer Beteiligungen im Ukraine-Krieg. Nordkorea hat bereits rund 11.000 Soldaten entsandt, um Russland zu unterstützen. Berichten der Kyiv Post zufolge, plant Kim Jong Uns totalitäre Militärdiktatur weitere 25.000 bis 30.000 Soldaten zu entsenden. Die nordkoreanischen Truppen umfassen Ingenieure und Bauarbeiter. Diese sind sowohl in der russischen Region Kursk als auch in von Russland kontrollierten Gebieten der Ukraine aktiv.

Soldat, PutinLaos entsendet Militärpioniere nach Russland. Offiziell sind es humanitäre Projekte. Doch die wahren Absichten könnten weitreichende Folgen haben. (Montage) © Tumay Berkin/picture alliance / Tumay Berkin/EPA/dpa/Kristina Kormilitsyna(picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP (montage)

Darüber hinaus rekrutiert Russland Söldner und Wanderarbeiter aus mindestens 21 Ländern in Afrika, Asien und Zentralasien, darunter Usbekistan, Tadschikistan, Indien, Kuba, Nepal und Syrien. Viele der Rekruten werden getäuscht oder gezwungen: Ihnen werden sichere Arbeitsplätze oder Geld versprochen, doch sie landen an der Front. Migranten, die in Russland Arbeit suchen, werden oft von Sicherheitskräften unter Druck gesetzt und in spezielle Einheiten gezwungen. Die Strategie ermöglicht es Putin, seine Truppenzahlen zu erhöhen, ohne weitere ethnische russische Soldaten einberufen zu müssen.

Obwohl Laos laut t-online Neutralität im Krieg erklärt hat, bestehen enge Kontakte zwischen dem laotischen Präsidenten Thongloun Sisoulith und dem russischen Machthaber Wladimir Putin. Die beiden Staatschefs trafen sich bereits in Moskau und im Vorjahr am Rande des BRICS-Treffens. Fachleute interpretieren Putins Einbeziehung ausländischer Truppen als Versuch, die strategische Sphäre des Krieges auf den asiatisch-pazifischen Raum auszuweiten.

Putin will „weiter Menschen töten“ – Trump kritisiert Kreml

Zuletzt zeigte sich US-Präsident Donald Trump „sehr unglücklich“ über das jüngste Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin. Trump sagte, Putin wolle „einfach weiter Menschen töten“. Der US-Präsident deutete seine Bereitschaft zur Verschärfung der Sanktionen gegen Russland an.

Nach einem als „sehr produktiv“ bezeichneten Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj deutete der US-Präsident zudem an, Kiew bei der Stärkung seiner Flugabwehr zu helfen. Zwischen Donnerstag und Freitag setzten mehrere Luftangriffe der Hauptstadt schwer zu. (kox)