Laut eines Medienberichts des ukrainischen Nachrichtenportals „The Kyiv Independent“ versucht Russland das südostasiatische Land für seinen Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen. Die Autoren des Nachrichtenbeitrags stützen sich dabei auf eine Meldung des ukrainischen Militärgeheimdienstes, die die Behörde auf dem Messengerdienst Telegram am Samstag veröffentlicht hat.
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Konkret geht es um Entminungs-Experten der Laotischen Volksarmee, die im Raum Kursk aufseiten der russischen Streitkräfte zum Einsatz kommen sollen. Der Militärgeheimdienst wirft Russland vor, es versuche unter falschem Vorwand, Laos in den Krieg hineinzuziehen: „Neben dem massiven Einsatz von Söldnern aus Afrika und Asien sowie nordkoreanischen Einheiten prüft der Kreml die Möglichkeit, sogenannte Partner unter dem Deckmantel humanitärer Projekte in den an die Ukraine angrenzenden russischen Gebieten in den Krieg einzubeziehen“, heißt es in der Telegram-Nachricht.
Laos wiederum habe sich zur Entsendung von „bis zu 50 Experten“ bereiterklärt. Zusätzlich sollen im Kampf gegen die ukrainische Armee verwundeten russischen Soldaten kostenlose Rehabilitationsmaßnahmen angeboten werden.
Meldung bringt Luxemburg in Bredouille
Für Luxemburg ist diese Meldung, sollte sie sich bewahrheiten, besonders brisant. Erst im vergangenen Jahr (2024) unterzeichnete Außenminister Xavier Bettel (DP) im Rahmen eines Arbeitsbesuchs eine mit 3,3 Millionen Euro dotierte Kooperationsvereinbarung. Bettel machte sich bei dieser Gelegenheit auch ein persönliches Bild von den Fortschritten des Entminungsprozesses im Land.
Es ist nicht die erste Initiative Luxemburgs in Laos. Seit der Unterzeichnung eines allgemeinen Kooperationsabkommens im Jahr 2000 hat das Großherzogtum im Rahmen von vier aufeinanderfolgenden indikativen Kooperationsprogrammen (PIC) über 200 Millionen Euro in Laos investiert. Im Jahr 2021 unterzeichneten die beiden Länder ein neues Abkommen – PIC V –, das von 2023 bis 2027 läuft und 95 Millionen Euro für Investitionen in die Entwicklung von Laos vorsieht.
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Auf eine Anfrage des „Luxemburger Wort“ beim Außenministerium erklärte dies, den Medienbericht „zur Kenntnis genommen zu haben“ und entsprechende Prüfungen einleiten zu wollen. Man wolle reagieren, „sobald präzisere Informationen vorliegen“. Laut Außenministerium sei Luxemburgs Botschafter in Thailand, der auch für Laos zuständig ist, hierzu aktiviert worden.