Gelsenkirchen-Buer. Die Pläne für das Wohnprojekt in der Alten Post in Gelsenkirchen-Buer werden konkret: 41 barrierefreie Wohnungen, Baubeginn steht kurz bevor.

„Aushängeschild für Buer“, „Vorzeigeobjekt“, „Landmarke“: Peter Gendreiko und Arno Alberty sparen nicht mit Superlativen, wenn sie von der Alten Post in Gelsenkirchen-Buer reden. Die beiden Immobilienmakler sind gerade dabei, die Wohnungen, die dort bald entstehen, an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen, und sie sind sich sicher: Das Projekt wird ein Erfolg.

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In der Alten Post werden bekanntlich schon seit 2020 keine Briefe mehr sortiert oder Pakete entgegengenommen: Damals zog die Deutsche Post an ihre Filiale an der Hochstraße, seitdem steht das Gebäude leer. Zwischenzeitlich hatte es einmal der Buersche Unternehmer Thomas Bernau gekauft, allerdings verkaufte er die Immobilie nach kurzer Zeit weiter. Inzwischen gehört sie einem Immobilienunternehmen aus dem niedersächsischen Vechta, zu den Geschäftsführern gehört Stephan Siemer, ein ehemaliger CDU-Landtagsabgeordneter.

Interessenten kommen hauptsächlich aus Gelsenkirchen

Die alte Post in Gelsenkirchen-Buer am 18. Juni 2025.

Die Alte Post in Gelsenkirchen-Buer.
© WAZ | Matthias Heselmann

„Stephan Siemer hat eine Vorliebe für alte Postgebäude“, sagt Arno Alberty. Alberty ist Immobilienberater aus Düsseldorf, gemeinsam mit dem Bueraner Peter Gendreiko kümmert er sich um den Vertrieb der Wohnungen. „Siemer hat bereits mehrere ehemalige Postgebäude in Niedersachsen auf Vordermann gebracht, und jetzt macht er in Buer weiter“, so Alberty. Den Verkauf der Wohnungen sollten allerdings Leute vor Ort übernehmen, die den hiesigen Markt gut kennen.

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„Wir haben schon ganz viele Anfragen zu den Wohnungen“, gibt Gendreiko einen Überblick über den aktuellen Stand. „Die ersten Notartermine sind schon vereinbart.“ Die beiden sind sich sicher, dass die 41 Eigentumswohnungen, die auf dem Markt sind, alle verkauft werden können. „Wir hatten sowohl Anfragen von Menschen, die selbst in die Alte Post einziehen wollen, als auch von Investoren, die die Wohnungen kaufen und dann weitervermieten wollen.“ Größtenteils kämen die Interessenten aus Buer beziehungsweise Gelsenkirchen, berichten Alberty und Gendreiko, die von der Lage schwärmen: „Gerade für Seniorinnen und Senioren ist es ideal: nah zur Stadt, nah zum Krankenhaus, gut an den Verkehr angeschlossen.“ Alle Wohnungen, betonen die beiden, seien barrierefrei.

So groß sind die Wohnungen in der Alten Post

Inzwischen liege auch die Baugenehmigung vor, so dass mit den Arbeiten begonnen werden könne. Diese gestalten sich umfangreich. „An der denkmalgeschützten Fassade dürfen wir ja nichts verändern“, sagt Alberty. Immerhin: An der Rückseite des Gebäudes dürfen Balkone stehen, sie werden allerdings aufgeständert und nicht im Mauerwerk verankert. Innerhalb des Bauwerks, das Ende der 1920er-Jahre entstand, würde allerdings eine Totalsanierung vorgenommen werden, berichten die beiden. So werde etwa in den Turm an der Rückseite der Post ein Aufzug installiert, der vom Keller bis zum Dachgeschoss fährt.

Ein Exposé listet Zahl und Größe der Wohnungen auf: Insgesamt 41 auf vier Etagen, die kleinste ist knapp 32 Quadratmeter, die größte gut 78 Quadratmeter groß. Zwei Treppenhäuser sowie ein Aufzug erschließen die oberen Stockwerke, neben dem Gebäude entstehen Parkplätze. Dass die Alte Post unter Denkmalschutz stehe, habe die Planungen natürlich nicht gerade vereinfacht, sagt Arno Alberty – biete potenziellen Käufern allerdings auch einige Vorteile. „Dank der Denkmal-AfA – das steht für ,Absetzung durch Abnutzung‘ – können Investoren einen erheblichen Teil des Kaufpreises über einen Zeitraum von bis zu zwölf Jahren steuerlich abschreiben“, erläutert der Immobilienexperte. Der genaue Anteil werde individuell von der Denkmalbehörde festgelegt, Alberty rechnet im Fall der Alten Post mit etwa 70 Prozent der Investitionskosten, die geltend gemacht werden könnten. Die Preise für die Wohnungen liegen laut Exposé zwischen 137.000 und 336.000 Euro.

Zu diesem Zeitpunkt sollen die Wohnungen bezugsfertig sein

Die beiden Immobilienmakler rechnen damit, dass das Projekt „Umbau der Alten Post“ Ende 2026 abgeschlossen sein könnte, dann könnten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. „Allerdings: Bauen mit Denkmalschutzauflagen ist immer eine Herausforderung“, sagt Peter Gendreiko – eine hundertprozentige Garantie für den Zeitpunkt will er nicht geben.

Weitere Infos gibt es unter 0173 3862695.