Das chinesische Militär soll ein deutsches Flugzeug der EU-Operation Aspides zum Schutz der maritimen Sicherheit mit einem Laser ins Visier genommen haben. Das teilte das Auswärtige Amt mit. „Die Gefährdung von deutschem Personal und Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel“, schrieb das Ministerium auf X. Man habe den chinesischen Botschafter deshalb einbestellt. Zum genauen Ort des Vorfalls machte das Auswärtige Amt in seiner Mitteilung keine Angabe.
Das deutsche Verteidigungsministerium teilte mit, dass ein chinesisches Kriegsschiff, das bereits mehrfach in dem Gebiet angetroffen wurde, das Flugzeug während eines Routinefluges ohne Grund oder vorherige Kommunikation mit einem Laser angegriffen habe. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, der Einsatzflug sei vorsorglich abgebrochen worden. Das Flugzeug sei sicher auf einem Stützpunkt in Dschibuti gelandet.
Vonseiten der Europäischen Kommission, des chinesischen Außenministeriums oder der chinesischen Botschaft in Berlin gab es bislang keine Reaktion auf den Vorfall. Auch eine Bitte um Stellungnahme der Nachrichtenagentur Reuters blieb zunächst unbeantwortet.
EU-Mission zum Schutz vor Huthi-Miliz im Roten Meer
Ziel der Operation Eunavfor Aspides ist der Schutz der Sicherheit im Seeverkehr im Roten Meer, im Indischen Ozean und im Golf von Aden. Die wichtigen Handelsrouten sollen dabei vor allem gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz geschützt werden, die seit Beginn des israelischen Krieges in Gaza Handelsschiffe attackiert.
© Lea Dohle
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Die Miliz greift immer wieder Schiffe im
Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und
Raketen an. Die Huthis begreifen sich, neben der im Gazastreifen herrschenden
Hamas und der Hisbollah im Libanon, als Teil der vom Iran angeführten sogenannten Achse des Widerstands gegen Israel und die USA.
An der EU-geführten Operation im Roten Meer sind rund 700 deutsche Streitkräfte beteiligt. Ende Januar hatte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der Mission verlängert.
Der chinesische Angriff ereignet sich auch zu einem Zeitpunkt, zu dem in der EU die
Befürchtungen über den chinesischen Einfluss auf kritische Technologien
und die Sicherheitsinfrastruktur in Europa zuletzt zunahmen.
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