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Russische Behörden blockieren die Lufträume über Moskau und St. Petersburg als Reaktion auf gemeldete ukrainische Drohnen. Die Folgen sind beträchtlich.

Moskau – Die Ukraine versucht offenbar, den zivilen Flugverkehr in Russland zu beeinträchtigen. Das schreibt die Kyiv Post. So kam es am Samstag (5. Juli) in den Millionen-Metropolen Moskau und St. Petersburg offenbar zu enormen Verspätungen auf den jeweiligen Flughäfen und teils zu Flugausfällen.

Drohnen-Gefahr in Russland: Flugbetrieb über Moskau und St. Petersburg unterbrochen

Die Online-Zeitung Kyiv Independent verweist auf den kremlfreundlichen Telegram-Kanal Shot, wonach die Behörden Beschränkungen des Flugverkehrs verhängten, um damit auf die mutmaßliche Bedrohung in der Luft zu reagieren. Bekannt ist: Bislang ließ Kiew im Ukraine-Krieg keineswegs zivile Flugzeuge angreifen.

Laut des Berichts gehe es vielmehr darum, Unruhe zu stiften und auf den Krieg des Kreml-Autokraten Wladimir Putin aufmerksam zu machen. Laut Shot hätten Passagiere berichtet, dass sie am Samstag teils über zehn Stunden auf ihre Abflüge warten mussten, weil der Flugverkehr unterbrochen war. Mehrere Stunden lang seien keine Abflüge vom Moskauer Flughafen Scheremetjewo mehr möglich gewesen.

Wohl sehr zum Missfallen Wladimir Putins: Die Ukrainer verursachten eine lange Unterbrechung des Flugverkehrs über Moskau (Foto) und über St. Petersburg.Wohl sehr zum Missfallen Wladimir Putins: Die Ukrainer verursachten eine lange Unterbrechung des Flugverkehrs über Moskau (Foto) und über St. Petersburg. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / Pond5 Images / ITAR-TASSDrohnen-Angriffe auf Russland: In St. Petersburg muss der Flugbetrieb eingestellt werden

Ukrainische Drohnenangriffe würden den zivilen Flugverkehr in Russland zunehmend beeinträchtigen und seien Teil einer Strategie Kiews, die russische Logistik weit über die Frontlinie hinaus zu untergraben, schreibt Kyiv Independent. In Moskau (rund zwölf Millionen Einwohner) hätten sich diesmal über 20 Flüge verzögert, am Flughafen Pulkowo in St. Petersburg (rund fünf Millionen Einwohner) hätten etwa 50 Flüge Verspätung gehabt und mehr als 20 Flüge seien gestrichen worden. Der Gouverneur der Oblast Leningrad, Alexander Drosdenko, teilte laut Kyiv Independent mit, dass südlich von St. Petersburg zwei Drohnen abgeschossen worden seien.

Dies habe zu einer vorübergehenden Einstellung des Flugbetriebs am Flughafen Pulkowo geführt. Dem Bericht zufolge kam es am Samstag zu einer Welle ukrainischer Drohnenangriffe, die sich gegen militärische und industrielle Infrastruktur in mindestens sechs russischen Regionen gerichtet hätten. Während im Ukraine-Krieg erneut schwere nordkoreanische Waffen der Russen gesichtet wurden, stellt die Drohnen-Gefahr die Flugabwehr in Russland offenbar vor gewaltige Herausforderungen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Kiews Drohnen bereiten Wladimir Putins Russland Probleme

Anfang Juni hatten die Ukrainer in Russland etliche Bomber Putins am Boden zerstört, indem sie Kamikaze-Drohnen aus abgestellten Lastwagen starten ließen. Am Sonntag (6. Juli) drohte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mit weiteren Luftschlägen mit weitreichenden Waffen gegen militärische Ziele tief im Landesinneren der Russischen Föderation. (pm)