Köln – Beim Festakt zur Eröffnung eines neuen katholischen Schulzentrums in Köln-Kalk ist es zu Diskussionen um das Zeigen von Regenbogen-Symbolen gekommen. Nachdem im Vorfeld offenbar angeregt worden war, darauf besser zu verzichten, trugen einige Eltern und Schüler aus Protest bewusst Regenbogen-Buttons, -Taschen oder -Kleidung.
Nach Angaben von Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger soll die Schulleitung im Vorfeld der Veranstaltung in Köln darum gebeten haben, auffällige politische Zeichen zu vermeiden. An der Einweihung des Schulcampus nahm auch Kardinal Rainer Maria Woelki (68) teil.
Das Regenbogen-Symbol, meist in Form der Regenbogenflagge, ist eines der bekanntesten Zeichen der LGBTQ-Bewegung. Es steht für Vielfalt, Stolz, Solidarität und Freiheit.
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki
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Die katholische Gemeindereferentin Marianne Arndt sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), sie sei nach dem Verteilen von Regenbogen-Stickern von einem Security-Mann aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen. „Dieser Anweisung habe ich Folge geleistet.“ Auch zwei Schülerinnen sollen gebeten worden sein, ihre Aufkleber zu entfernen, „weil der Kardinal das nicht so gerne sieht“. Arndt habe den Eindruck gewonnen, dass Lehrer und Schulleitung vor der Veranstaltung von oben unter Druck gesetzt worden seien.
Das sagt der Sprecher des Kardinals zu dem Eklat
Das Erzbistum Köln bestreitet das. Der Sprecher von Kardinal Woelki sagte, die Schulleitung habe lediglich in einer launigen Mail darauf hingewiesen, dass bei der Einweihung festliche Kleidung getragen werden solle und nicht gerade eine „Krawatte in Regenbogen-Farben“. Kardinal Woelki habe von all dem nichts gewusst, so der Sprecher gegenüber dpa.
In einer Erklärung teilte das Erzbistum mit: „Wir bedauern, wenn der Eindruck entstanden ist, dass im Erzbischöflichen Bildungscampus Köln-Kalk nicht alle willkommen sind.“ Und weiter: „Um es ganz deutlich zu sagen: Niemand darf wegen seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert, ausgegrenzt oder abgewertet werden.“
Köln gilt als Stadt, die stark katholisch geprägt ist – sich zugleich aber auch durch eine lange Tradition von Offenheit, Toleranz und Vielfalt auszeichnet.