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Eine Handtasche schreibt Geschichte – und kommt jetzt unter den Hammer! Am 10. Juli versteigert Sotheby’s in Paris DIE Birkin Bag, mit der alles begann: das Original, das 1984 von Schauspiel-Ikone Jane Birkin und dem damaligen Hermès-Chef Jean-Louis Dumas erfunden wurde. Eine Tasche, die zur Legende wurde und bald einem neuen Besitzer gehört.

„Es gibt keine andere Tasche wie diese“, sagt Sotheby’s-Expertin Morgane Halimi. Und das stimmt: Es ist kein Serienmodell, sondern ein handgefertigter Prototyp mit Schulterriemen (später gestrichen!), eingravierten Initialen „J.B.“, extra Tiefe, Messingbeschlägen und sogar einem eingebauten Nagelknipser. Fashion-Fakt: Sie basiert auf Hermès’ allererstem Produkt, der „Haut à Courroies“. Diese Tasche war eigentlich für den Transport von Reithelmen gedacht.

Die allererste Birkin Bag von Hermès ist das Herzstück der Sotheby’s-Auktion „Fashion Icons“ am 10. Juli in Paris

Die allererste Birkin Bag von Hermès ist das Herzstück der Sotheby’s-Auktion „Fashion Icons“ am 10. Juli in Paris

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Geboren auf einer Spucktüte

Die Entstehung? Fast zu filmreif, um wahr zu sein: Auf dem Flug von Paris nach London fielen Jane Birkin sämtliche Sachen aus ihrer Tasche. Neben ihr saß – welch Zufall – der damalige Hermès-CEO Jean-Louis Dumas. Als er scherzte: „Sie brauchen eine Tasche mit Fächern!“, konterte sie: „Warum macht ihr nicht eine Tasche, die größer ist als die Kelly, aber kleiner als die Reisetasche von Serge Gainsbourg (Ex-Lebensgefährte von Jane Birkin, d. Red)?“ Sie kritzelte ihr Wunschmodell auf die Spucktüte – und die Modegeschichte nahm ihren Lauf.

Jean-Louis Dumas

Jean-Louis Dumas (starb im Jahr 2010 im Alter von 72 Jahren) gehörte zur Hermès-Dynastie. 1978 übernahm er von seinem Vater die Leitung des Luxuswaren-Unternehmens

Foto: ullstein bild

Vom Gebrauchsgegenstand zur Ikone

Jane Birkin verwahrte ihre Tasche nicht wie einen Museumsschatz, sondern trug sie im Alltag – mit Tüchern, oft abgewetzt, verbeult und mit Aufklebern übersät. Doch genau das machte sie zum Kultobjekt. Heute ist die Birkin Bag das Statussymbol schlechthin: selten, teuer, begehrt. Hermès verkauft sie nicht einfach so, man muss ausgewählt werden. Kein Onlinekauf, keine Auslage. Luxus nur für Auserwählte.

Kim Kardashian (44) 2009 in New York mit einer schwarzen Birkin Bag

Kim Kardashian (heute 44) im Jahr 2009 in New York mit einer schwarzen Birkin Bag

Foto: Getty Images

Auch Khloe Kardashian (41) ist stolze Besitzerin einer Birkin Bag. Ob sie und ihre Schwester bei der Auktion am 10. Juli mitbieten? Gut möglich

Auch Khloe Kardashian (heute 41) ist stolze Besitzerin einer Birkin Bag. 2018 trug sie ein schwarzes Modell in Los Angeles lässig am Arm. Ob sie und ihre Schwester bei der Auktion am 10. Juli mitbieten? Gut möglich

Foto: GC Images

Die First Lady der USA, Melania Trump (55), gehört zu den Auserwählten, die eine Birkin Bag besitzen

US-First-Lady Melania Trump (55) gehört zu den Auserwählten, die eine Birkin Bag besitzen. Hier ist sie 2021 in New York unterwegs

Foto: GC Images

Ein Stück Modegeschichte

Jane Birkin (im Jahr 2023 im Alter von 76 Jahren verstorben) erhielt zu Lebzeiten pro Jahr von Hermès für die Nutzung ihres Namens 30.000 Pfund (rund 35.000 Euro). Das Geld spendete sie komplett an wohltätige Zwecke. Ihre Birkin Bag ist nicht nur ein Symbol für Luxus, sondern auch für Persönlichkeit, Haltung und eine Ära.

Jane Birkin besaß insgesamt fünf Birkin Bags. Hier ist sie mit einer prall gefüllten Tasche auf der Fashion Show von Jean Paul Gaultier im Juli 2004

Jane Birkin besaß insgesamt fünf Birkin Bags. Hier ist sie mit einer prall gefüllten Tasche auf der Fashion Show von Jean Paul Gaultier im Juli 2004 in Paris zu sehen

Foto: WireImage

Lesen Sie auchDer Preis für den Kult?

Sotheby’s rechnet mit einem Bieter-Ansturm. Ursprünglich war ein Onlineverkauf geplant – doch das enorme Interesse führt jetzt zur Live-Auktion. Wie viele Bieter sich bereits registriert haben? Dazu äußert sich Sotheby’s nicht. Auch nicht, welcher Auktionspreis erwartet wird. Experten halten eine hohe sechsstellige Summe für möglich. Dafür spricht auch, dass Sotheby’s-Expertin Morgane Halimi andeutet, die Tasche könnte „Rekorde neu definieren“.

Für Halimi ist klar: „Es gibt selten Momente, in denen ein Objekt zur Legende wird – diese Birkin ist so ein Moment.“ Vergleiche mit legendären Auktionsstücken wie Prinzessin Dianas Schäfchen-Pullover oder Freddie Mercurys Krone (der Frontmann der Band Queen trug sie während der legendären „Magic“-Tour 1986) unterstreichen ihre Einzigartigkeit.

Ob diese Birkin die teuerste Tasche der Auktionsgeschichte wird? Möglich!